Kompromiss für TC Friedrichshain: Verein soll Ersatzplätze erhalten
Die optimalste Lösung ist es nicht. Aber ein Kompromiss, dem die Tennisfreunde möglicherweise zustimmen könnten. Sofern noch weitere Voraussetzungen erfüllt sind.
Auf dem Gelände des Tennisclubs (TC) Friedrichshain an der Modersohnstraße werden zwei der bisher sechs Spielfelder wegfallen. Auf ihrer Fläche entsteht eine neue Sporthalle für die benachbarte Emanuel-Lasker-Schule (wir berichteten mehrfach).
Gegen den Verlust wehrte sich der Verein. Er sah dadurch seinen Bestand gefährdet. Man habe kein Problem mit einer Sporthalle, aber gebe es für deren Standort nicht andere Alternativen? Was der Bezirk verneinte. Aber immerhin, dem TC sollte es nicht an die Existenz gehen. Das zeigte sich zuletzt bei einer Begehung im September. Sie erbrachte ein weiteres Nachdenken.
Dessen Ergebnis sieht jetzt so aus: Der Tennisclub erhält wahrscheinlich zwei zusätzliche Plätze auf dem bisherigen Areal eines Bolzplatzes östlich des Lasker-Stadions. Ohnehin war geplant,dort während der Bauarbeiten für die Halle temporäre Ausweichflächen für den Verein zu errichten. Warum also statt eines Provisoriums nicht gleich eine ständige Anlage? Dass dafür rund 20 Bäume, vorwiegend Pappeln, gefällt werden müssen, scheint bisher zu keinem Politikum zu werden.
Der TC-Vorsitzende Andreas Pirl sieht in dem Vorschlag zumindest ein Entgegenkommen, ohne dass er deshalb in Jubelstürme ausbricht. Ein Handicap bestehe aber schon darin, dass die neuen Plätze gut 500 Meter vom Clubgelände entfernt seien. Was bedeute, der Spielbetrieb müsse anders organisiert werden. Da gehe es auch um Dinge wie Umkleideräume, Toiletten oder eine weitere Aufsicht. Noch wichtiger ist Pirl aber eine andere Frage. Nämlich wer den Bau und auch den Unterhalt der Courts zumindest zum größten Teil bezahlt. Vor der Zustimmung zum Teilumzug erwartet er eine für den Verein zufriedenstellende Lösung. Ein Wink an die Verwaltung von Friedrichshain-Kreuzberg. Die Kosten für das Einrichten schätzt der TC-Vorsitzende auf rund 120 000 Euro.
Dass der Bezirk finanziell in der Mitverantwortung ist, lässt auch Stadtrat Andy Hehmke (SPD) durchblicken, ohne sich bisher auf einen bestimmten Anteil festzulegen. Außerdem müsse geklärt werden, aus welchem Topf das Geld kommen soll. Das gesamte Thema kommt voraussichtlich bei der nächsten Sitzung des Schul- und Sportausschuss am 25. Januar erneut auf die Tagesordnung.
Eine für ihn angenehmere Lösung hatte der Tennisclub ebenfalls bei dem Vor-Ort-Termin ins Spiel gebracht. Nämlich die neuen Plätze auf dem Gelände des "Grünen Klassenzimmers" der Lasker-Schule zu bauen. Dieser Naturerfahrungsraum grenzt direkt an das Vereinsgelände und scheint bisher eher selten genutzt zu werden. Das war aber nicht durchsetzbar. Der Bereich werde schon deshalb für die Schule benötigt, weil auch in den kommenden Jahren steigende Schülerzahlen erwartet werden, sagt Andy Hehmke.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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