Schnelligkeit beginnt im Kopf: Die SG Narva erhielt Sportstern für ihre Jugendarbeit
Friedrichshain. Neben dem Training auch noch Hilfe bei Schulproblemen bekommen. Das ist ein Baustein des Jugendkonzepts der Handballabteilung der SG Narva.
Für dieses Engagement erhielt die Friedrichshainer Sportgemeinschaft am 16. November einen Förderpreis bei der diesjährigen Landesausscheidung "Sterne des Sports". Verbunden war damit eine Prämie von 500 Euro.
Sterne des Sports ist ein bundesweiter Wettbewerb, bei dem Vereine dazu aufgerufen werden, sich mit interessanten Projekten zu bewerben. 30 Einsendungen habe es 2016 gegeben, sagte Claudia Zinke, verantwortlich für den Breiten- und Freizeitsport beim Landessportbund Berlin, der zusammen mit der Berliner Volksbank den Contest in der Hauptstadt organisiert. "Es könnten ruhig noch ein paar mehr sein", findet sie.
Die SG Narva musste nicht besonders zum Mitmachen animiert werden. Sie war schon in der Vergangenheit mehrfach dabei, auch in der Endrunde. In die schafften es dieses Mal wieder sechs Projekte.
Anders als die Mitbewerber wurden die Handballer von keinen Vereinsvorständen oder anderen Funktionären vertreten, sondern von zwei jungen Mitarbeitern, die beim Verein gerade in Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren. Das war schon deshalb eine gute Wahl, weil Amelie Bantleon und Jonas Ansuhn (beide 19) ganz direkt in die ausgezeichnete Initiative involviert sind.
Sie steht unter dem Motto "Schnelligkeit beginnt im Kopf". Dahinter verbirgt sich zunächst eine Kooperation mit rund einem Dutzend Grundschulen im Bezirk. In der Regel ein Mal pro Woche gibt es dort Handballunterricht, erzählen Amelie und Jonas. Dazu kommen Schul-Cups und und Sommercamps, bei denen sich bis zu 100 Kinder in einem besonderen Trainingslager treffen. Und nicht zu vergessen, die Unterstützung beim Lernen oder vor einer Prüfung. "Dafür haben sich nicht zuletzt Lehrer zur Verfügung gestellt, die Mitglieder im Verein sind", sagt Jonas.
Alle diese Angebote ergeben am Ende ein Gesamtbild, finden die beiden. Schülern werde zunächst das Interesse an Handball vermittelt, wovon der Verein durch weiteren Nachwuchs profitiere. Sie werden aber auch bei Problemen nicht allein gelassen. Insgesamt soll ihnen vermittelt werden, dass zu guten Leistungen im Sport ebenso soziale und kognitive Fähigkeiten gehören. Eben die Schnelligkeit, die im Kopf beginnt.
Eingebettet ist das Angebot in ein Mentor-Programm für Jugendliche. Sie sollen dazu motiviert werden, sich im Verein zu engagieren.
Nicht nur am Beispiel Narva wurde bei der Veranstaltung die gesellschaftliche und integrative Bedeutung des Sports hervorgehoben. Dabei müssten sich auch die Vereine auf die veränderten Lebensbedingungen der Menschen einstellen, betonte Claudia Zinke.
Berliner Gesamtsieger wurden der FC Internationale aus Schöneberg mit seinen Angeboten für Flüchtlinge. Er nimmt jetzt am Bundeswettbewerb Sterne des Sports teil, dessen Sieger im Januar gekürt wird. tf
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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