Ende der Besetzung
Freibeuter ist geräumt

Das ehemalige Jugendfreizeitschiff Freibeuter in der Rummelsburger Bucht ist am Abend des 15. Februar geräumt worden.

Nachdem die bisherigen Besetzer das Schiff wegen untragbarer Sicherheitslage verlassen hätten, sei eine widerrechtliche Neubesetzung vom Bezirksamt und der Polizei unterbunden worden, hieß es dazu in einer Twitternachricht von Baustadtrat Florian Schmidt (Bündnis90/Grüne).

Hintergrund waren die Ereignisse vom 12. Februar, als ein Unbekannter am Bootssteg des Freibeuters einen Mann mit einer Schusswaffe bedrohte. Die Flucht des Tatverdächtigen sorgten für einen massiven Polizeieinsatz, einschließlich SEK und Hubschrauber. Außerdem machten die Ereignisse deutlich, dass die Besetzer die Lage auf dem Schiff kaum noch unter Kontrolle hatten, vielmehr ihrerseits "besetzt" wurden.

Verschiedene Gruppen und Initiativen hatten den Kahn im Oktober gekapert, nachdem der vorherige Nutzer, eine Gesellschaft Spreewohnen in Gründung, wegen des nicht entrichteten Kaufpreises von Bord geklagt werden konnte. Den Nachfolgern schwebte eine Art soziales Zentrum auf dem Schiff vor. Dieser Idee stand aber einiges entgegen. Zum einen durfte auf dem Freibeuter nicht gewohnt werden. Außerdem muss er von seinem bisherigen Standort entfernt werden. Zuletzt behinderten die Menschen an Deck auch die vorgesehene Sedimentsanierung in der Rummelsburger Bucht. Und schließlich erhoben auch andere Personen Anspruch auf den Kahn und das anscheinend ziemlich massiv.

Bis zum Abtransport werde das Schiff jetzt gesichert, teilte der Baustadtrat mit. Geprüft werde eine gemeinwohlorientierte Nutzung an einem neuen Liegeplatz. Der muss sich aber erst finden lassen, auch wenn vor kurzem einige mögliche Alternativstandorte ins Spiel gebracht wurden. Und nicht nur die Passage dorthin, sondern auch das Herrichten des Freibeuters würde den Bezirk einiges kosten. Ebenso wie aber wahrscheinlich auch ein Verschrotten.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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