Der verschwundene Bahnhof: Ein Blick in die Berliner U-Bahngeschichte
Friedrichshain. Die Geschichte der Berliner U-Bahn beginnt am Februar 1902. Am 18. Februar fuhr die erste Linie als Hochbahn von der Station Stralauer Tor zum Potsdamer Platz.
Doch diesen Bahnhof auf der heutigen Linie 1 sucht man vergeblich auf dem Streckenplan. Es gibt ihn nicht mehr. Kaum jemand erinnert sich an den Bahnhof Stralauer Tor, ab 15. September 1924 Osthafen (Stralauer Tor).
Jürgen Meyer-Kronthaler hat für die BVG in der Geschichte der U-Bahn-Linie geforscht und Material über diesen Bahnhof zusammengestellt. Seine Ergebnisse sind im Buch „Berlins U-Bahnhöfe – Die ersten hundert Jahre“ nachzulesen.
Der Bahnhof Stralauer Tor schloss sich direkt an die Oberbaumbrücke an und hatte einen Zugang zum Osthafen. Er war eine Standard-Konstruktion der Firma Siemens & Halske vorwiegend aus Stahl und Glas. Architektonisch passte er nicht zur Architektur der Oberbaumbrücke von Otto Hahn. Die Verlängerung zum heutigen Bahnhof Warschauer Straße wurde am 17. August 1902 in Betrieb genommen. Beide Bahnhöfe lagen nur 300 Meter auseinander.
Der Bahnhof war vor allem für die Arbeiter im Berliner Osthafen wichtig. Der Hafen neben der Stralauer Allee wurde 1913 fertiggestellt. 1929 kam zu den Anlegestellen für die Frachtschiffe noch das große Kühlhaus dazu.
Der Bahnhof Osthafen wurde am 10. März 1945 bei einem Bombenangriff zerstört. Er ist der einzige U-Bahnhof, der nach Kriegsschäden abgerissen wurde. Heute erinnert nichts mehr an ihn. Nur auf alten Streckplänen kann man ihn noch entdecken. KT
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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