Ein Eisenbahnkalender unterstützt die Bahnhofsmission

Die ehemalige Kriegslokomotive 52 8177-9, Baujahr 1944, im Dezember 1975 auf dem Weg vom Ostkreuz zum Bahnhof Frankfurter Allee. Rechts neben ihr ist eine S-Bahn zu sehen. Die Lok ist seit 1998 im Nostalgieverkehr unterwegs. | Foto: Burkhard Wollny
6Bilder
  • Die ehemalige Kriegslokomotive 52 8177-9, Baujahr 1944, im Dezember 1975 auf dem Weg vom Ostkreuz zum Bahnhof Frankfurter Allee. Rechts neben ihr ist eine S-Bahn zu sehen. Die Lok ist seit 1998 im Nostalgieverkehr unterwegs.
  • Foto: Burkhard Wollny
  • hochgeladen von Thomas Frey

Friedrichshain. Die Motive zeigen längst ausrangierte Dampfloks oder S-Bahnen alter Baureihen. Die Züge fahren durch Bahnhöfe, die inzwischen völlig anders aussehen.

Diese Aufnahmen finden sich im Friedrichshainer Eisenbahnkalender 2016, der jetzt erschienen ist. Bei dem Jahresbegleiter handelt es sich um ein Charity-Projekt, dessen Verkaufspreis in Höhe von fünf Euro pro Stück der Bahnhofsmission im Ostbahnhof zugute kommt. Initiiert wurde es vom SPD-Abgeordneten Sven Heinemann mit Unterstützung der Berliner S-Bahn GmbH und vor allem von Burkhard Wollny.

Der heute 65-jährige Wollny stellte unentgeltlich die Fotos für den Kalender zur Verfügung. Sein Archiv umfasst rund 200 000 Eisenbahnbilder. Rund 3000 davon hat er in den vergangenen knapp 50 Jahren in Berlin gemacht. Unter anderem auch entlang der Friedrichshainer Bahnstrecke.

Burkhard Wollny kommt aus dem schwäbischen Göppingen. Sein Vater stammte allerdings aus Berlin und deshalb war er als Kind oft bei seinem Großeltern, die am Wannsee lebten. Als Jugendlicher entdecke er seine Begeisterung für Dampfloks. Seither reiste er regelmäßig mit der Kamera durch Deutschland und hielt ihre verschiedenen Baureihen im Bild fest. Nebenbei wurde Burkhard Wollny dabei zu einer Art Zeitchronisten. Denn außer den Lokomotiven ist auf den Fotos vieles zu sehen, was inzwischen verschwunden ist oder sich total verändert hat.

Das gilt auch für seine Aufnahmen aus Friedrichshain, die teilweise in den tiefsten Zeiten der DDR entstanden sind. Ebenso wie andere westdeutsche Bahn-Fans kam auch Burkhard Wollny ab den 1970er Jahren regelmäßig in den Arbeiter- und Bauernstaat. Denn hier waren noch viele Dampfloks unterwegs, die in der Bundesrepublik bereits außer Betrieb gesetzt wurden.

Der DDR-Staatssicherheit war allerdings Wollnys Interesse an ihrem Schienenverkehr suspekt. Seine Akte umfasste 900 eng beschriebene Seiten Überwachungsprotokolle. Eine subversive Tätigkeit oder gar Spionage konnte man dem Mann aus Baden-Württemberg aber nicht nachweisen. Er war wirklich nur auf die Eisenbahn fixiert.

13 seiner Fotos finden sich in dem Kalender. Er ist in den S-Bahn-Kundenzentren am Ostbahnhof sowie am Alexanderplatz, Friedrichstraße, Hauptbahnhof, Lichtenberg und Gesundbrunnen erhältlich. Außerdem kann er Online unter www.shop.s-bahn-berlin.de bestellt werden. tf

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 147× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 473× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 440× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 873× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.