Stress mit den Straßen: Nicht nur Schlaglöcher bereiten Autofahrern Probleme
Friedrichshain-Kreuzberg. Die Warschauer Brücke sollten Autofahrer in den kommenden Wochen möglichst umfahren. Seit 8. Februar sind dort die jeweils inneren Spuren in jede Richtung für den Verkehr gesperrt.
Schuld daran sind laut BVG Schäden am "speziellen Asphalt zwischen den straßenbündigen Gleisen". Als Ursache dafür gelten starke Belastungen durch täglich tausende von Autos und Lkw, die ebenfalls tonnenschwere Straßenbahn sowie die "für eine Stahlbrücke typischen starken Schwingungen." Und da die Reparaturen erst bei milderen Temperaturen erfolgen können, wird das Nadelöhr wohl einige Zeit andauern.
Die Probleme auf der Warschauer Brücke sind zwar etwas anders gelagert, als der sonst meist übliche Ärger mit den Straßen, passen aber gerade jetzt ganz gut ins Bild. Denn immer wenn sich die kalte Jahreszeit so langsam dem Ende neigt, erfolgt eine Art Bestandsaufnahme auch anderer Schäden, vor allem der Schlaglöcher. Die Schäden bewegen sich seit Jahren auf etwa anhaltend gleichem Niveau. In Zahlen ausgedrückt: Der Umfang aller reparaturbedürftigen Fahrbahnen wird regelmäßig auf etwa zehn Millionen Euro geschätzt. Für Ausbesserungen zur Verfügung stehen pro Jahr ungefähr 2,3 Millionen, davon 1,1 Millionen aus dem Schlaglochprogramm des Senats. Das bedeutet: Die Summe reicht aus, um den Berg nicht weiter anwachsen zu lassen, aber nicht, um ihn abzutragen.
Zumal mit diesen Mitteln zwar Löcher gestopft, aber nicht eine Straße grundlegend saniert werden kann. So ähnelt die Operation eher dem Agieren eines Arztes, der, statt den nötigen Eingriff vorzunehmen, ein Pflaster auf die Wunde klebt. Helfen würde deshalb nicht nur mehr Geld, sondern vor allem dessen etwas freihändigerer Einsatz, meint Tiefbauamtsleiter Helmut Schulz-Herrmann. Bisher sei es so, dass die einzelnen Baumaßnahmen mit einem längeren Vorlauf angemeldet und dann genehmigt werden.
Für dieses Jahr sind unter anderem Reparaturen am Kottbusser Damm und der Landsberger Allee vorgesehen. Aber sie wären auch an vielen anderen Stellen nötig, nicht zuletzt auf der Warschauer Brücke. tf
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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