Friedrichshain-Kreuzberg. Die Sommermonate sind die Hochzeiten für den ohnehin großen Touristenstrom nach Berlin. Betroffene Anwohner haben allerdings von dem Partypublikum schon lange die Nase voll.
Erneut deutlich wurde das bei einer Veranstaltung mit dem Titel „Nächster Halt: Ballermann?“, zu der die BVV-Fraktion der Grünen am 9. Juli in das Ambulatorium auf dem RAW-Gelände eingeladen hatte.
Mit dem Frust vieler aufgebrachter Bürger hatte sich vor allem Bürgermeisterin Monika Herrmann (Bündnis90/Grüne) auseinanderzusetzen. Sie verwies auf einen vorgesehenen Aktionsplan, mit dem der Bezirk gegen manche Auswüchse des Massentourismus vorgehen will. Dazu gehören zum Beispiel mehr Mülleimer und mobile Toiletten auf der Partymeile zwischen Schlesischem Tor und Revaler Straße. Außerdem sollen Straßen, Gehwege und Grünflächen häufiger gereinigt werden. Und Herrmann fordert ein Konzept für einen stadtverträglichen Tourismus. Ob sie das umsetzen kann, hängt aber nicht allein von ihr ab. Denn für diese Begleitmaßnahmen will sie 1,25 Millionen Euro aus dem Topf der City Tax, also der seit 2014 in Kraft getretenen Übernachtungssteuer, aquirieren und hat bei Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer (CDU) einen entsprechenden Antrag gestellt.
Willy Weiland, Präsident des Berliner Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga und ebenfalls Teilnehmer der Veranstaltung, äußerte zwar ein gewisses Verständnis für die Probleme. Sie zu lösen sei aber auch Aufgabe des Bezirks. Weiland machte gleichzeitig klar: Der Tourismus ist Berlins wichtigster Wirtschaftsfaktor und größter Arbeitgeber. Der jährliche Umsatz liegt inzwischen bei zwölf Milliarden Euro.
Die betroffenen Bewohner fühlen sich vor allem allein gelassen. Es gebe ja Regeln, etwa die Nachtruhe nach 22 Uhr, aber die würden hier nicht durchgesetzt. Das Ordnungsamt fühle sich ab dieser Zeit nicht mehr zuständig und die Polizei komme meist mit Verspätung oder nur, wenn man ihr mit einer Dienstaufsichtsbeschwerde drohe. Verlangt wird deshalb auch eine Beschwerde-Hotline. Und vor allem konkrete Ergebnisse. Diese werden aber frühestens zum Jahresende erwartet. tf
Dieser Inhalt gefällt Ihnen?
Melden Sie sich an, um diesen Inhalt mit «Gefällt mir» zu markieren.
Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.
Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...
Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...
Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.