Friedrichshain-Kreuzberg. Schankvorgärten vor Lokalen im öffentlichen Straßenland sollen mit einer Markierung versehen werden, damit sofort erkennbar ist, wenn die genehmigte Fläche ausgedehnt wird.
Das forderte ein Antrag der SPD-Fraktion. Die Idee hat aber einige Nebenwirkungen und wird deshalb wahrscheinlich nicht umgesetzt, wie Wirtschaftsstadtrat Dr. Peter Beckers (SPD) nun öffentlich erklärte.
Zum einen müsste der Bezirk und nicht, wie zunächst gedacht, die Gewerbetreibenden für die Kosten aufkommen. Abgesehen davon wäre schon der Aufwand ziemlich groß, wenn vor zahlreichen Gaststätten solche Grenzlinien gezogen werden müssten.
Vor allem wird aber bezweifelt, dass die Markierungen am Problem ausufernder Schankvorgärten etwas ändern, gleichzeitig aber für noch mehr Beschwerden sorgen. Dieses Ergebnis brachte zumindest ein Pilotprojekt, das bereits im Jahr 2011 in der Falckensteinstraße durchgeführt wurde. Als es dort Markierungen gab, wurde bereits ein geringfügiges Überschreiten des ausgewiesenen Bereichs dem Ordnungsamt gemeldet. Etwa wenn sich ein Stuhlbein außerhalb der Linie befand. Bei einem flächendeckenden Kennzeichnen des Straßenlandes ist deshalb mit einer Vielzahl solcher Bagatellbeschwerden zu rechnen, die wiederum Arbeitskraft der Außendienstmitarbeiter binden.
Auch ein weiterer Versuch im vergangenen Jahr in der Pücklerstraße brachte nicht die gewünschte Wirkung. Und in Hamburg wurde ein ähnlicher Versuch inzwischen ebenfalls beendet. Auch deshalb, weil solche Kennzeichen das Straßenbild verschandeln. tf
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