Beliebter Musikdienst
Vevo macht seine Plattform dicht!
BERLIN - Vevo ist einer der weltweit bekanntesten Dienste für Musikvideos. Noch! Das Unternehmen, welches auch in Berlin eine Zweigstelle hat, macht seine Homepage und sämtliche Apps in den nächsten Tagen dicht.
Kostenlose Musikclips gibt es bei YouTube - und bisher auch noch bei Vevo. Der Dienst war 2013 gestartet und ersetzte das einst dem Tod geweihten Musikfernsehen. Vevo bot die neuesten Videos auf Abruf, vor allem in Zeiten, wo die Gema (Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte) noch zahlreiche Videos bei YouTube sperren ließ. Längst sind nach einer Einigung unzählige Musikclips auf YouTube wieder verfügbar. Vevo teilte nun mit, man wolle Teile der eigenen und selbstbetriebenen Plattformen auslaufen lassen. Heißt: Es ist Schicht im Schacht!
Playlisten einfach mitnehmen
Was bedeutet das aber für die vielen Nutzer? Die Apps unter Windows, bei Android, IOS sowie auch auf den Spielkonsolen und TV-Geräten werden eingestellt. "Unser Katalog mit erstklassigen Musikvideos und Originalinhalten wird auch weiterhin eine wachsende Zielgruppe auf YouTube erreichen", so Vevo auf seinem Blog. Vevo versprach, dass man seine Playlists problemlos bei YouTube integriert könne. Wie man seine Playlisten mitnehmen kann, wird Vevo noch per Mail mitteilen. Es soll aber problemlos möglich gemacht werden.
MTV bringt schon mehr Musik
Das Schicksal erinnert ein wenig an den Berliner Streamingdienst tape.tv, welcher trotz Stellenabbau seinen Dienst 2016 komplett einstellen musste. Auch Putpat TV, welches von ProSiebenSat.1 gekauft und zu Ampya umbenannt wurde, beendete 2017 sein Musik TV. Der eher internationale Anbieter Vidzone von Sony ist ebenso wieder längst Geschichte. Es scheint, dass die Idee vom eigens zusammengestellten Musikfernsehen kaum finanzierbar ist und dafür Sender wie MTV wieder Zuwachs bekommen. Zuletzt hatte Viacom auf MTV nämlich seinen Musikanteil deutlich erhöht und seit Dezember 2017 ist man zurück im FreeTV.
Vevo hat derzeit weltweite Niederlassungen; in Berlin befindet sich noch eine Zweigstelle in Mitte, Nahe U-Bahnhof Weinmeisterstraße.
Autor:Marcel Adler aus Friedrichshain |
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