Zweimal Edeka: Was auf dem "Paula-Grundstück" passieren soll
Friedrichshain. Zu den bisherigen Kaiser's Märkten in Friedrichshain, die künftig von Edeka betrieben werden, gehört auch der Standort Andreasstraße 59 (wir berichteten).
Das ist schon deshalb interessant, weil es bis Herbst 2015 nicht weit davon entfernt ein weiteres Geschäft aus dem Konsortium dieses Unternehmen gegeben hat. Nämlich den NP-Markt auf dem sogenannten "Paula-Grundstück" zwischen Rüdersdorfer- und Singerstraße. Seit der Schließung beklagen Anwohner nicht nur, dass das Gelände verwahrlost, sondern auch die verschlechterte Nahversorgung. Es fehle der günstige und nahe gelegene Laden, deshalb sei ein Handelsloch entstanden, meint Nachbar Klaus Fischer in einer Nachricht an die Berliner Woche. Den bisherigen Kaiser's zählt er anscheinend nicht zu dieser Kategorie.
Die Frage, was an der Rüdersdorfer Straße passieren soll, beschäftigt schon länger. Bereits im Frühjahr hatte Edeka Minden-Hannover als Eigentümer mitgeteilt, dass dort ein Wohn- und Geschäftshaus errichtet werden soll, einschließlich eines Marktes im Erdgeschoss. Das bisherige Gebäude würde abgerissen.
Ähnlich fällt die Antwort auch aktuell aus. "Zur Zeit finden Gespräche mit potenziellen Partnern statt, mit denen wir das Projekt realisieren können." Erst danach werde der Bauantrag gestellt. Nähere Informationen könne es voraussichtlich im Frühjahr 2017 geben. Die Immobilie werde in regelmäßigen Abständen "überprüft". Geplant sei auch diese Filiale als Edeka-Markt, teilt das Unternehmen mit. Allerdings wohl geführt von einem eigenständigen Betreiber. Zwei Drittel der rund 1500 Geschäfte in ihrem Bereich wären in der Hand von solchen Kaufleuten, die Mitglieder der Genossenschaft sind. Der Laden an der Andreasstraße wird dagegen, wie alle in Berlin übernommenen bisherigen Kaiser's-Standorte, als sogenannter "Regie-Betrieb" geführt, die direkt von der Zentrale geleitet werden.
Den inoffiziellen Namen "Paula-Grundstück" erhielt die Fläche an der Rüdersdorfer Straße, weil sie in die Filmgeschichte eingegangen ist. Denn dort war einer der wichtigsten Handlungsorte aus dem wohl bekanntesten Defa-Streifen "Die Legende von Paul und Paula" aus dem Jahr 1973. Gleich daneben befand sich das Haus, in dem Paula lebte. Gegenüber, in einem der damals neu gebauten und noch heute bestehenden Hochhäuser, wohnte Paul. Auch Paulas Beruf passte zu dem Gewerbe, das es ab 1975 auf dem Gelände gab. Sie arbeitete in einer Kaufhalle, bevorzugt in der Pfandflaschenabgabe. tf
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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