Führt die Spur in die Stadt Wriezen?
Mordfall Ella Dörrier: Nach Fernsehfahndung sucht Polizei verstärkt nach Verwandten
Der Mord an der 77-jährigen Ella Dörrier im August 1990 war am 17. Januar ein Thema der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY...ungelöst“. Zur Lösung des Falls hat die Fernsehfahndung aber noch nicht geführt, so die Polizei.
Ella Dörrier wurde in der Nacht vom 19. auf den 20. August 1990 in ihrem Haus am Otternweg 7 getötet. Die Tat ereignete sich gut neun Monate nach der Maueröffnung und kurz vor der Wiedervereinigung. Einige Wochen vor ihrem Tod soll Ella Dörrier Besuch aus der damals noch bestehenden DDR gehabt haben. Deshalb wenden sich die Ermittlerinnen und Ermittler jetzt erneut und mit weiteren Fragen an die Öffentlichkeit. Konkret geht es um Verwandte, die Ella Dörrier im heutigen Land Brandenburg gehabt haben soll, möglicherweise in der Stadt Wriezen. Der Hinweis auf diese Verwandtschaft war auch Thema der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY …ungelöst“. Nach der Ausstrahlung hieß es von der Polizei, es hätten sich in diesem Zusammenhang Personen gemeldet. Aber anscheinend haben sie die Ermittlungen nicht weitergebracht.
Bei der Suche nach den Angehörigen wird jetzt auch der Mädchenname von Ella Dörrier öffentlich genannt. Sie war eine geborene Manthee. Auch das soll zu einer besseren Identifikation und möglichen Verbindung mit der Ermordeten beitragen.
Neben dieser Spur erinnert die Polizei noch einmal an eine Brosche aus Gelbgold mit Brillanten und Perlen besetzt mit einer hängenden sogenannten Biberperle in der Mitte. Dieses Schmuckstück aus dem Besitz der Toten konnte, wie einige andere, nicht mehr im Haus gefunden werden. Möglicherweise ist es aber in den vergangenen mehr als 33 Jahren irgendwo gesehen oder angeboten worden.
Dass Ella Dörrier Opfer eines Einbrechers geworden war, wird weiter nicht ausgeschlossen. Darauf deutet möglicherweise auch ein damals entdecktes geöffnetes Kellerfenster mit einem entfernten Gitterstab hin. Ebenso könnte es sich um eine Beziehungstat gehandelt haben. Bei beiden Hypothesen setzen die Ermittler auch auf mögliche Mitwisser. Wenn sie nicht direkt an dem Verbrechen beteiligt waren, hätten sie strafrechtlich nichts mehr zu befürchten. Die Mordtat dagegen verjährt nicht.
Hinweise, die auch vertraulich behandelt werden können, nimmt das Landeskriminalamt in der Keithstraße 30 in Tiergarten unter Telefon 46 64 91 19 11 oder per E-Mail an LKA11-SE-Hinweis@Polizei.Berlin.de oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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