Abenteuer im Entenschnabel: Absurde Situation während der Teilung
Frohnau. Das Projekt Entenschnabel über das Leben mit der Mauer in Reinickendorf und Glienicke/Nordbahn von Museum Reinickendorf und der Gruppe „Kirschendieb & Perlensucher Kulturprojekte“ lebt nach vier Jahren Pause am 3. Oktober und 4. Oktober wieder auf.
Im Norden von Berlin befand sich einer der absurdesten Auswüchse der Berliner Mauer – der "Entenschnabel". Hier ragte ein schmales bewohntes Gebiet der DDR nach West-Berlin hinein und war gleich von drei Seiten von der Mauer umgeben. Nur mit spezieller Sondergenehmigung konnte die Gegend betreten werden. Sperrzäune und Mauer verliefen direkt durch den eigenen Garten, Wachposten patrouillierten am Fenster vorbei, Häuser und Keller wurden regelmäßig kontrolliert, Bogenlampen leuchteten jeden Winkel aus. Recht absurd war daher der Alltag der Bewohner – eingesperrt, überwacht und paradoxerweise auch irgendwie frei.
Wie lebte es sich hier auf den beiden Seiten des „antifaschistischen Schutzwalls"? Und was ist heute von dieser Vergangenheit noch sichtbar?
Die Macher von „Projekt Entenschnabel“ haben sich vor Ort auf die Suche begeben und präsentieren in einer besonderen Mischung aus Stadtführung und Theater Geschichte und Geschichten, die sich um diesen Ort ranken. In die Stationen und Szenen der Tour werden Erinnerungen und Anekdoten von Bewohnern und Nachbarn sowie historische Schrift-, Ton- und Filmdokumente einbezogen und zu einer eigenen Erzählung verknüpft.
Eine dokumentarische Entdeckungstour mit Theaterelementen über Fluchttunnel und Schornsteinfeger, Stasi und Schokobonbons, Wachhundgejaule und Nachbarschaftsidylle, Systemtreue und Lebensglück.
Start ist am 3. und 4. Oktober jeweils um 15 Uhr das Grundstück des ehemaligen "Nordbahn-Treff", Oranienburger Chaussee 44 (B96), Ecke Falkenweg, Glienicke/Nordbahn (am sogenannten „Entenschnabel“). CS
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.