Ausstellung und Symposium zum Jubiläum
Das Buddhistische Haus wird 100 Jahre alt

73 Stufen führen zum Buddhistischen Haus. | Foto:  Thomas Frey
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Das Buddhistische Haus am Edelhofdamm 54 gehört zu den bekanntesten Gebäuden im Bezirk. In diesem Jahr feiert es seinen 100. Geburtstag. Dazu wurde eine Ausstellung konzipiert.

Der Zeitraum, der in der Ausstellung behandelt werde, reiche sogar weiter als die vergangenen 100 Jahre, sagt Lankananda Perera, der für die Pressearbeit zum Jubiläum verantwortlich ist. Ihren Beginn datiert er um das Jahr 1900 und im Zentrum steht zunächst Paul Dahlke (1865-1928). Der Arzt ist der Gründer des Buddhistischen Hauses. Er war 1898 bei einer Weltreise im damaligen Ceylon auch mit dem Buddhismus vor Ort in Berührung gekommen. Zwei Jahre später kam er erneut, um die Religion zu studieren und wurde Buddhist. Weitere Aufenthalte folgten bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs.

Bedingt durch die Kriegsjahre und dem Unterbrechen seiner Reisen fand Paul Dahlke, dass es auch in Deutschland ein Buddhistisches Zentrum geben müsse. Zudem war der Weg nach Asien für viele Europäer oft mit großen Strapazen verbunden. Zunächst wollte er das Zentrum auf der Insel Sylt errichten, wo er bereits ein Grundstück gekauft hatte. Als er allerdings von den Plänen zum Bau des Hindenburgdamms erfuhr, der Eisenbahnverbindung zwischen Sylt und dem Festland, hielt er diesen Ort nicht mehr für angemessen, denn er befürchtete zusätzlichen Tourismus und weniger Ruhe.

Dafür entdeckte Paul Dahlke Frohnau. Auf welche Weise, habe sich bisher nicht klären lassen, erzählt Lankananda Perera. Allerdings scheint er am Stadtrand von Berlin die gewünschte Beschaulichkeit gefunden zu haben. Zudem war der Kaufpreis wohl einigermaßen annehmbar. Mit dem Hausbau wurde 1923 begonnen, im August 1924 zog Paul Dahlke zusammen mit einer Haushälterin und befreundeten Buddhisten in das noch nicht ganz fertige Gebäude. Zwei Jahre später folgte der Tempel. Das gesamte Projekt wurde mit eigenen Mitteln und mit Hilfe weiterer Sponsoren errichtet. Vor allem die Außenanlagen entstanden nach Dahlkes eigenen Plänen. Als er 1928 starb, wurde er an einer heute unbekannten Stelle im Garten begraben.

Nach seinem Tod führte das Haus zunächst seine Schwester weiter. Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs lebten dort Flüchtlinge. Nachdem bereits zuvor Teile der ursprünglichen Fläche veräußert worden waren, verkauften die Erben das Buddhistische Haus 1957an die "German Dharmaduta Society" (GDS). Sie war fünf Jahre zuvor von Asoka Weeraratna in Colombo, der Hauptstadt von Sri Lanka gegründet worden. Sein Neffe Tesa Weeraratna ist seit 2000 Verwalter der Immobilie. In dem Gebäude leben regelmäßig Mönche und Nonnen. Es gibt Veranstaltungen, Vorträge, Seminare, Meditationen und eine Bibliothek. Tagsüber ist das Haus normalerweise frei zugänglich.

Das Haus in Frohnau ist heute das älteste noch bestehende Buddhistische Zentrum in Europa. Die Ausstellung nehme die Gäste mit auf eine Zeitreise, hieß es in der Einladung. Denn die Geschichte des Buddhistischen Hauses sei eng mit den politischen Ereignissen, kulturellen Aufbrüchen und wirtschaftlichen Weichenstellungen der Berliner Historie verbunden.

Anlässlich des 100. Geburtstags findet am Sonntag, 4. August, im Bürgersaal Zehlendorf, Teltower Damm 18, ein Symposium mit Buddhismusexperten aus aller Welt sowie Botschaftern aus vorwiegend buddhistischen Ländern statt.

Die Ausstellung wird einen Tag zuvor, am Sonnabend, 3. August, um 9.30 Uhr, eröffnet. Bei der Vernissage wird auch eine Führung angeboten. Die Schau kann an diesem Tag bis 17 Uhr und auch in den Wochen danach täglich während der gleichen täglichen Öffnungszeiten besucht werden.

Alle Informationen zum Buddhistischen Haus finden sich auf der Webseite www.das-buddhistische-haus.de.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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