Josephine Behlke stellt Ölgemälde im Centre Bagatelle aus
Gezeigt werden rund 20 Arbeiten, der 1980 in Berlin geborgenen Künstlerin. Nach einer Lehre als Schneiderin, die Josephine Behlke heute als "Unfall" bezeichnet, holte sie das Abitur nach und studierte anschließend Bildende Kunst an der Universität der Künste. Ihre oft großformatigen Ölgemälde sind meist über die gesamte Fläche von Linien strukturiert, manchmal finden sich auch einfache geometrische Formen wie Dreiecke oder Quadrate. Wer dort nach dargestellter Wirklichkeit sucht, wird trotzdem fündig. Fast immer sind menschliche Gestalten zu erkennen, die durch einen Wald gehen, oder die sich zu einem Picknick niedergelassen haben.
"Es sind gegenständliche Illusionen", sagt Josephine Behlke, die mit ihren Motiven die Darstellung von Wirklichkeit grundsätzlich hinterfragt. Mit den Farben ahmt sie nicht die Pflanzen nach, sondern die Farben, die häufig auf Bildschirmen erscheinen. "Die meisten Menschen nutzen ein Landschaftsbild als Bildschirmhintergrund", hat die Künstlerin beobachtet. So betont sie, dass die Betrachter sich jeweils selbst ein Bild von einer angenommenen Wirklichkeit machen, und dass diese bei jedem Menschen unterschiedlich sein kann.
Nicht zufällig sind häufig Menschen mitten im Wald zu sehen, und dafür nimmt Josephine Behlke gerne auch das Sprichwort in Anspruch vom Wald, der vor lauter Bäumen nicht mehr zu sehen ist. Für sie wird auch in der Wirklichkeit jeder Blick zu einer Art Illusion.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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