Neue Ausstellung zeigt Werke von Jens Hausmann
Jens Hausmann beschäftigt sich in seiner Malerei vor allem mit der Architektur der klassischen Moderne. Seine meist großformatigen Ölbilder zeigen präzise Darstellungen von Architekten-Wohnhäusern. Der sogenannte International-Style mutiert zu Traumkulissen von Erfolg und Luxus einer globalisierten Mittelschicht, die weltweit, netzartig sich ausbreitende Vorstädte bewohnen.
In seiner neuesten Ausstellung im Kunstverein Centre Bagatelle sind neben diesen Architekturdarstellungen Bilder von wuchernden tropischen Waldstücken zu sehen. Das Haus als mathematisch konstruierter Raum ist Schutz vor einer komplexen, unübersichtlichen Außenwelt. Der Dschungel hingegen in seiner wuchernden Unüberschaubarkeit ist Ort der Bedrohung und des Chaos.
Das 2010 entstandene Bild "Abendland" bildet einen Kontrast in der Ausstellung, da sie eine der wenigen figürlichen Arbeiten von Hausmann ist. "Abendland" beschreibt eine typische Situation eines Paares am Hotelpool. Doch statt einer positiven Urlaubsstimmung mit türkisfarbenem Wasser und blauem Himmel liegt eine aufgeladene, bedrohliche Stimmung in der Luft. Die Poolkante als Schnitt durch die Welt, als Gleichnis der Froschperspektive menschlicher Wahrnehmung und Beschränktheit in der Beurteilung seiner Situation: Der westliche Herrscher sitzt isoliert in seiner Psychopfütze, die Frau badet es aus, die Zeit verrinnt. Hausmann hat an der Hochschule für bildende Künste in Dresden studiert.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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