Schülerbischöfe verabschiedet: Projekte mit Flüchtlingen gehen weiter

Frohnau. Die seit Anfang Dezember 2015 amtierenden vier Berliner Schülerbischöfe Stefan, Florian, Henning und Leo sind am 29. Januar mit einem Gottesdienst in der evangelischen Johanneskirche aus ihrem Amt entlassen worden.

Die Schülerbischöfe Leo (10) aus der sechsten Klasse, Henning (13) aus der achten, Florian (14) aus der neunten und Stefan (18) aus der zwölften Klasse der Evangelischen Schule Frohnau haben seit ihrer Amtseinführung am 7. Dezember zusammen mit den anderen Schülern der Evangelischen Schule Frohnau verschiedene Projekte mit Flüchtlingen angestoßen und durchgeführt.

So gab es eine Weihnachtsfeier mit muslimischen Flüchtlingsfamilien, deren Wunsch es war, deutsche Weihnachtsbräuche mit Plätzchenbäckerei und dem Singen von Weihnachtsliedern kennenzulernen, und eine Podiumsdiskussion mit Politikern verschiedener Parteien zu dem Thema Flüchtlinge.

In der Turnhalle der Schule organisierten sie am 27. Januar eine Sportveranstaltung mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen aus Reinickendorf. Dabei wurde in gemischten Teams Fußball und Basketball gespielt. Dieses Sportfest soll zu einer regelmäßigen Begegnung werden, um auch anderen unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen die Teilnahme zu ermöglichen. Auch andere Projekte und Veranstaltungen sollen über die Amtszeit der Schülerbischöfe hinaus reichen und weiter ihre Wirkung zeigen.

Das Projekt Schülerbischöfe der Evangelischen Kirche Berlin – Brandenburg – schlesische Oberlausitz (EKBO) läuft berlinweit bereits im sechsten Jahr. Kinder und Jugendliche setzen sich über den Projektzeitraum hinweg mit einem selbst gewählten Thema auseinander und finden durch den Rollentausch mit ihren Anliegen bei Erwachsenen Gehör. Die Wahl findet jedes Jahr an einer anderen Evangelischen Schule in Berlin statt. Die diesjährigen Schülerbischöfe sind die Sieger einer Wahl, bei der sich insgesamt 23 Kandidaten präsentiert hatten. Die Evangelische Schule Frohnau hat rund 720 Schüler in der ersten bis zwölften Klasse von Grundschule und Gymnasium.

Die Tradition der Kinder- oder Schülerbischöfe stammt aus dem Mittelalter. An Kloster- und Stiftsschulen wurde zu bestimmten Zeiten ein Schüler zum Bischof beziehungsweise zum Abt gewählt. Für einen Tag durfte er einen Teil der bischöflichen Amtspflichten übernehmen. Die ersten Berliner Schülerbischöfe wurden im Jahr 2010 gewählt. Neben Berlin und Hamburg gibt es sie auch in Göttingen und in Ottstedt (Thüringen). CS

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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