Überhaupt kein Druck: Der Frohnauer SC hat sich an der Tabellenspitze etabliert
Man sollte sich im Sport mit Superlativen immer ein wenig zurückhalten. Und dennoch trifft es zu, wenn man sagt, dass der Frohnauer SC, im letzten Sommer erst in die Fußball-Landesliga aufgestiegen, bis dato eine überragend gute Saison spielt.
Sogar Trainer Olaf Jahn ist darüber ein klein wenig überrascht: „Meine Mannschaft hat innerhalb kürzester Zeit noch mal eine Entwicklung hingelegt, wie selbst ich sie kaum für möglich gehalten hätte“, freut sich der Coach über die Leistungen und die Ergebnisse seines Teams. „Wir sind sehr schnell in der Landesliga angekommen und haben schon in der Hinrunde sehr stabile Leistungen auf den Platz gebracht. Und das ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit, denn die fußballerische Qualität in dieser Liga ist, im Vergleich zur Bezirksliga, schon enorm.“
Defensiv stark und zwei echte Knipser im Angriff
Nach 18 von 30 Spieltagen mischen die Frohnauer in der Spitzengruppe der Landesliga, Staffel zwei kräftig mit. Der 2:0-Auswärtserfolg am 4. März beim FC Brandenburg 03 in Charlottenburg war bereits der zwölfte Sieg in dieser Saison. Vier Spiele endeten remis – nur zwei Mal mussten die Frohnauer als Verlierer das Feld verlassen. 18 Gegentore nach 18 Spieltagen sprechen für eine gute Organisation und ein starkes Defensivverhalten des gesamten Teams. Und den einen oder anderen Angreifer, der weiß, wo das gegnerische Tor steht, hat der FSC auch in seinem Kader: Nick Przesang ist mit elf Treffern der Toptorjäger der Nordberliner, Tom Prause konnte immerhin schon neun Treffer beisteuern.
Vor Saisonbeginn hatte die Konkurrenz den Frohnauern einiges zugetraut. Manch einer hatte sogar, wenn auch mit einem Augenzwinkern, dem FSC aufgrund seines großen Talents einen Durchmarsch in die Berlin-Liga zugetraut. Coach Jahn konnte über diese Prognosen nur schmunzeln, wusste aber auch, dass sein Team mit dem Abstiegskampf wohl nichts zu tun haben würde.
Nur einen Punkt hinter dem Relegationsplatz
Bewusst tief gestapelt? „Nein, überhaupt nicht“, sagt Jahn. „Wir waren schon recht sicher, dass wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben sollten, wenn alles halbwegs normal läuft. Das wir aber tatsächlich im März, zu einem so späten Zeitpunkt der Saison, noch Tuchfühlung zur Tabellenspitze haben, hätte ich definitiv nicht erwartet.“ Nur drei Zähler lagen die Frohnauer nach 18 Spieltagen hinter dem Spitzenreiter SC Charlottenburg auf dem direkten Aufstiegsrang zurück – nur einen Zähler hinter dem FC Spandau auf Platz zwei, dem Relegationsplatz. Es folgten auf den Rängen vier und fünf die eigentlichen Favoriten, der SC Gatow und der 1. FC Wilmersdorf.
Was ist für den Frohnauer SC jetzt noch möglich? „Wir schauen uns, wie man im Fußball ja immer so schön sagt, tatsächlich nur den nächsten Gegner an. Aber natürlich wissen wir auch um die Tabellensituation. Das Gute daran ist: Wir verspüren überhaupt keinen Druck, sondern haben große Lust dazu, diese Situation so lange wie möglich aufrecht zu erhalten, zu genießen und einfach Spaß daran zu haben.“
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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