Bahn hat noch keine konkreten Pläne
FDP will Zehn-Minuten-Takt
Die FDP-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) fordert den Senat auf, sich zügig für einen Zehn-Minuten-Takt auf der S-Bahnlinie 1 über Frohnau hinaus bis nach Oranienburg einzusetzen.
Hintergrund der Forderung ist eine Stellungnahme der Deutsche Bahn Netz AG zu einem FDP-Antrag, der im vergangenen Jahr von der BVV verabschiedet wurde. Darin wird dem Bezirksamt empfohlen, bei den zuständigen Stellen auf einen Zehn-Minuten-Takt von Frohnau nach Oranienburg, zumindest aber bis Hohen Neuendorf, hinzuwirken. Schließlich verstopft der Pendlerverkehr morgens und nachmittags die Straßen in Frohnau und Hermsdorf und verstärkt den Parkdruck rund um die dortigen S-Bahnhöfe. Nicht zuletzt deswegen wurden um die Bahnhöfe Kurzzeitparkzonen eingerichtet.
Die Deutsche Bahn Netz AG verweist in ihrer Antwort auf das Reinickendorfer Anliegen auf den Nahverkehrsplan Berlin 2019 – 2023 sowie auf den Landesnahverkehrsplan Brandenburgs aus dem vergangenen Jahr. In erstem wird der Zehn-Minuten-Takt zwischen Frohnau und Oranienburg als „optionaler Bedarf“ betrachtet. Der Brandenburger Plan gibt als langfristiges Ziel an, dass auf allen „Außenästen“ des S-Bahn-Systems ein Zehn-Minuten-Takt „betrieblich umsetzbar sein soll“.
Die Bahn stellt sich quer
Wann dieses Ziel erreicht werden soll, steht jedoch in den Sternen. Für verschiedene Ausbauoptionen seien weitere Untersuchungen erforderlich. Mit der gegenwärtigen Infrastruktur zwischen Frohnau und Oranienburg, zu der die S-Bahnlinie 8 zähle (Birkenwerder/Hohen Neuendorf – Grünau/Zeuthen) sowie der Regionalbahn 20 (Oranienburg – Potsdam) sei jedoch eine Taktverdichtung zwischen Frohnau und Oranienburg oder auch nur Hohen Neuendorf „leider nicht möglich“, heißt es in der Stellungnahme der Bahn. Sie verweist zudem auf künftige Planungen für das Jahr 2030, für die es aber noch keine Zeitpläne gebe.
Der verkehrspolitischen Sprecher der FDP-Fraktion in der BVV, David Jahn, kann die Bahn-Argumente nicht nachvollziehen: „Den Bedarf haben wir heute schon.“ Berlin und Brandenburg müssten als Metropolregion gesehen werden. Jahn fordert den Senat auf, den Ausbau der Strecke vorrangig zu behandeln und auf Brandenburg einzuwirken, zusätzliche Züge zu ordern.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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