Neue Fahrradstraße auf dem Edelhofdamm
Verkehrsstadträtin Julia Schrod-Thiel (CDU) lehnt Kontrollen des Ordnungsamtes ab
Der Edelhofdamm ist seit Ende Oktober zwischen Zeltinger Platz und Zerndorfer Weg eine Fahrradstraße. Radfahrer haben auf dieser Straße Vorfahrt. Der Durchgangsverkehr soll aus der Straße herausgehalten werden. Für Anlieger gilt dies nicht. Allerdings ist ziemlich großzügig definiert, wer dazu zählt.
Laut Verkehrsstadträtin Julia Schrod-Thiel (CDU) sind Anlieger nicht nur die Menschen, die am Edelhofdamm wohnen. Dies erklärte sie am 8. November in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) in einer Antwort auf eine Einwohneranfrage. Seit Anfang Oktober ist die Beschilderung des Edelhofdamms auf diesem Abschnitt als Fahrradstraße ausgewiesen, die das Befahren eigentlich nur von Anwohnern und Radfahrern in vorgeschriebenen Richtungen erlaubt.
An der Verkehrssituation habe sich aber laut der Einwohneranfrage seit Einführung der Fahrradstraße nichts geändert. Weiterhin werde sie als Durchfahrtsstraße Frohnau/Glienicke genutzt und der Bereich vor dem Zeltinger Platz als Pendlerparkplatz belegt. Daher wurde in dem Antrag angeregt, nach dem Vorbild anderer Fahrradstraßen, Anwohnerparkausweise (und Besucherkarten) auszugeben, um Ordnungsämtern die Kontrolle zu ermöglichen.
Laut der CDU-Verkehrsstadträtin gehören auch die Besucher der Anlieger und Personen, die beruflich dort tätig sind oder bestimmte Angebote und Dienstleistungen in Anspruch nehmen, zu den Anliegern. Arztpraxen, ein Restaurant und eine Pension gehörten dazu. Das Buddhistische Haus befinde sich am Edelhofdamm ebenso wie der Joseph Brix und Felix Genzmer Park. Wer unter anderem diese Adressen ansteuere, hat die Erlaubnis, die Fahrradstraße zu befahren.
Schon wegen des großen und sich immer wieder verändernden Personenkreises sei es nicht möglich, irgendwelche Zufahrts- oder Aufenthaltsberechtigungen auszustellen. Die Kontrolle des fließenden Verkehrs obliege ohnehin der Polizei. Für den ruhenden Verkehr ist wiederum das Ordnungsamt zuständig. Es werde den Edelhofdamm aber nicht zum Schwerpunkt seiner Einsätze machen. Ein ständiges Überprüfen, ob die Parkplätze wirklich nur von Besuchern, Kunden, Gästen genutzt werden, würde „zu viele Ressourcen binden“.
Mit der Fahrradstraße sei eine „sichere Verbindung zwischen der Gemeinde Glienicke und dem S-Bahnhof Frohnau geschaffen worden“, hatte Julia Schrod-Thiel bereits zuvor den eigentlichen Grund für die Umwidmung dieses Teils des Edelhofdamms mitgeteilt. Der Schulweg sei dadurch für Schülerinnen und Schüler sicherer geworden. Verkehrssicherheit sei in einem ausgewogenen Konzept ein „sehr hohes Gut, das wir auch immer wieder mit unseren baulichen Maßnahmen erreichen wollen“, stellte die CDU-Stadträtin fest.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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