War es heimtückischer Mord?
Nach tödlichen Schüssen nahm die Polizei Kinder des Opfers als Tatverdächtige fest

Zwei Tage nach der Veröffentlichung dieses Zeugenaufrufs am Tatort seien die Tatverdächtigen laut Polizei "identifiziert" gewesen. | Foto:  Thomas Frey
  • Zwei Tage nach der Veröffentlichung dieses Zeugenaufrufs am Tatort seien die Tatverdächtigen laut Polizei "identifiziert" gewesen.
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Am 16. Mai ist auf einem Parkplatz am ehemaligen Krankenhaus Hohengatow ein 40 Jahre alter Mann durch mehrere Schüsse getötet worden. Vier Tage später wurden vier Tatverdächtige festgenommen. Zwei von ihnen sind Kinder des Ermordeten.

Die Tat ereignete sich am 16. Mai gegen 11.50 Uhr. Nach Polizeiangaben hatte das Opfer den Tatort unmittelbar zuvor mit seinem weißen VW Touran erreicht, als sofort auf ihn geschossen wurde. Unmittelbar nach dem Verbrechen setzte eine Großfandung ein, die zunächst ohne Ergebnis blieb. Am 18. Mai veröffentlichte die Polizei einen Fahndungsaufruf und bat Zeuginnen und Zeugen, sich zu melden. In diesem Zusammenhang war auch von einem weiteren dunklen Fahrzeug die Rede, das möglicherweise eine Rolle gespielt haben könnte.

Angaben von Zeugen sowie weitere Ermittlungen führten am 20. Mai zur Festnahme der Verdächtigen. Bei ihnen handelt es sich laut Polizei um eine 14-jährige Tochter und einen 16-jährigen Sohn des Ermordeten. Außerdem gehören die 15 Jahre alte Freundin des Sohns sowie ein Bekannter der Kinder (17) zu den Beschuldigten. Gegen die beiden männlichen Personen wurde Haftbefehl erlassen. Aufgrund ihres Alters bleiben die beiden Mädchen auf freiem Fuß. Sie sind zwar ebenfalls strafmündig, allerdings jünger als 16 Jahre, weshalb nach dem Jugendgerichtsgesetz andere Regeln gelten. Jugendliche in diesem Alter könnten höchstens in Untersuchungshaft genommen werden, wenn sie keinen festen Wohnsitz hätten oder Fluchtgefahr bestehe. Dies scheint hier nicht zu sein.

Der Tatvorwurf lautet auf gemeinschaftlich begangenen, heimtückischen Mord. Weitere Details über die bereits bekannten Angaben hinaus, werde es nicht geben, erklärte die Staatsanwaltschaft auf Anfrage des Spandauer Volksblatts. Begründet wird dies mit dem Alter der Tatverdächtigen. Keinerlei Angaben werde es zum möglichen Motiv oder zur Staatsangehörigkeit der Kinder geben. Auch werde sich die Staatsanwaltschaft nicht dazu äußern, ob es einen Bezug zum Tatort oder ob die Jugendlichen oder einige von ihnen im Bezirk Spandau wohnen.

Über den Ermordeten ist bekannt, dass es sich um einen syrischen Staatsbürger handelt. Er soll Vater von insgesamt acht Kindern sein. Bei den beiden, denen sein Tod zur Last gelegt wird, handelt es sich anscheinend um die Ältesten.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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