Wer schützt die Feuerwehr?
Zum wiederholten Mal ist in die Feuerwache Gatow eingebrochen worden

Das Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr Gatow ist in der Nacht zum 22. August von Einbrechern heimgesucht worden. Und das nicht zum ersten Mal.

Bei der jüngsten Tat sollen vor allem mehrere sogenannte Spreizer gestohlen worden sein, die vor allem zum Öffnen von Auto- und LKW-Türen oder Hochdrücken von Fahrzeugdächern eingesetzt werden. Sie eignen sich aber auch zum Aufbrechen von Tresoren oder Schließfächer und sind deshalb bei Kriminellen begehrt und beliebt. Nach Angaben der BZ, die als erste über den Einbruch berichtet hat, sind den Tätern auch ein Motortrennschleifer, eine Metallschere und weitere Werkzeuge in die Hände gefallen.

„Uns fehlen die Worte“, postete die Freiwillige Feuerwehr Gatow nach dem Einbruch auf Facebook. Auch, dass sie sich „wütend“ fühlt. Die Berliner Feuerwehr dürfe nicht „das Materiallager für die Organisierte Kriminalität sein“, hieß es in einer Stellungnahme von Oliver Mertens, Landesvorstand der Gewerkschaft der Polizei und Brandoberinspektor. Er forderte eine flächendeckende Ausstattung aller Wachen der Berufs- und der Freiwilligen Feuerwehren mit moderner Alarm-, Video- sowie Sicherheitstechnik. Außerdem sollte darüber nachgedacht werden, „staatliche Liegenschaften wieder mit staatlichem Personal zu sichern“.

Der Landesverband Berlin-Brandenburg der Deutschen Feuerwehrgewerkschaft beklagt, dass Feuerwachen und Werkstätten zum „Selbstbedienungsladen für Einbrecher und Diebe“ werden. Gleichzeitig würden die für die Liegenschaften Verantwortlichen „Zuständigkeit Pingpong“ spielen, erklärte der Vorsitzende Lars Wieg. Notwendige Geldmittel, um erforderliche Sicherungen der Dienstgebäude umzusetzen, würden nicht zur Verfügung gestellt.

Dass die Einbrüche in Feuerwachen im Allgemeinen und in die in Gatow im Besonderen ein seit Jahren existierendes Problem sind, zeigte sich auch in den Antworten der Senatsinnenverwaltung Ende vergangenen Jahres auf eine Anfrage der damaligen Abgeordneten und inzwischen Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU). Zwischen 2018 und 2022 wurden 46 vollendete und 35 versuchte Einbrüche aufgelistet. Unter den vollendeten Einbrüchen traf es bis dahin viermal die Wache in Gatow. Noch häufiger, 13 Mal, wurde nur der Standort am Nikolaus-Groß-Weg in Charlottenburg heimgesucht. Die Einbruchschäden in Gatow wurden bis dato auf 37 166 Euro beziffert. Am 22. August sind weitere Schäden hinzugekommen.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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