Neue Akademie lädt zur Auftaktveranstaltung ein
Das Konzept der Guthmann Akademie stellten die Initiatoren am 19. Februar im Gutshaus an der Neukladower Allee 9-12 vor. Die an der Steglitzer Grunewaldstraße beheimatete Forschungs- und Bildungsinstitution richtet ihren Fokus auf historische und aktuelle Positionen der Berliner Kunst- und Kulturgeschichte. Konzept sind die Erwachsenenbildung und die Förderung des geisteswissenschaftlichen Nachwuchses.
Als Ort ihrer Veranstaltungen hat sich die Akademie mit Bedacht das Gutshaus Neu-Cladow auserkoren. "Hier lebte seit 1909 der Kunsthistoriker, Sammler und Schriftsteller Johannes Guthmann", begründete Owesle. Gutmann (1876-1956) habe hier einen Treffpunkt für die geistig-kulturelle Elite Berlins um 1910 geschaffen und Persönlichkeiten wie Walther Rathenau, Paul Cassirer, Gerhart Hauptmann, Max Slevogt oder Tilla Durieux zu seinen Gästen gezählt. "Diese Tradition des Gutshauses und Parks Neu-Cladow wollen wir wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken", so Miriam-Esther Owesle. So solle auch das Engagement der 2012 gegründeten Bürgerstiftung Gutspark Neukladow unterstützt werden.
Die Akademie plant Workshops und Seminarreihen für Erwachsene, Forschungssemester zur Nachwuchsförderung sowie die Herausgabe wissenschaftlicher Publikationen. Ergänzt wird dies durch die Vortragsreihen im Neu-Cladower Salon, "Guthmann-Lectures" für Wissenschaftler, das Junge Forum für den geisteswissenschaftlichen Nachwuchs sowie musikalisch-literarische Soiréen und Ausstellungen. Nähere Informationen gibt es demnächst auf http://www.guthmann-akademie.de.
Vorhang auf für "Oper, Bühne und Kostüme" heißt es zunächst vom 26. Februar. Im Theatersaal ist ab 19 Uhr ein Werkkomplex aus dem facettenreichen Repertoire der Berliner Malerin Ulrike Pisch zu sehen. Der knüpft in besonderer Weise an die Tradition des Gutshauses an. Zwischen Requisiten und Kostümen schuf die Künstlerin in einem Kostümfundus nahe der Komischen Oper eine Reihe ebenso eindrucksvoller wie ausdrucksstarker Ölgemälde direkt vor Ort.
Damit steht sie in der Tradition des einstigen Haus- und Hofmalers von Neu-Cladow Max Slevogt. Auch er galt als ein Künstler, der seine Eindrücke am liebsten unmittelbar in der Natur auf die Leinwand bannte. Besucher der Vernissage haben Gelegenheit zu Gesprächen mit Ulrike Pisch. Begleitet wird die Ausstellungseröffnung von Klavierwerken von Schumann und Chopin, die Heike Hofereiter spielt. Miriam-Esther Owesle liest Texte von Anton Tschechow.
Autor:Michael Uhde aus Spandau |
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