Gatow. Auf dem muslimischem Teil des Landschaftsfriedhofs Gatow an der Maximilian-Kolbe-Straße 6 bestatteten am 16. Juni Mitglieder des „Zentrums für Politische Schönheit“ eine im März im Mittelmeer ertrunkene Syrerin.
Mit der Aktion wollten die Aktivisten des Zentrums gegen die Abschottung Europas an seinen Außengrenzen protestieren. Die Syrerin gehörte zu einer sechsköpfigen Familie aus Damaskus. Sie waren Insassen eines Boots, mit dem sie aus Syrien über das Mittelmeer nach Lampedusa flüchten wollten. Doch der Motor fiel aus. Das Boot kenterte. Dabei starben die Syrerin und ihr zweijähriges Kind. Die Frau war in Sizilien beerdigt worden, dort exhumiert und nach Berlin gebracht worden.
Für das Kind führten die Mitglieder des „Zentrums für Politische Schönheit“ bei der Beerdigung-Zeremonie in Gatow, die vom Imam Abdallah Hajjir vom „Haus der Weisheit“ in Moabit geleitet wurde, einen symbolischen Sarg mit sich. „Wir sind hier, um Abschied zu nehmen von einem Opfer des europäischen Abwehrkriegs", begründete Stefan Pelzer vom „Zentrum für Politische Schönheit“ die Aktion. Die Flüchtlinge seien nicht von den Schleusern sondern von den Schreibtischtätern der Europäischen Union auf das Boot gezwungen worden. Daher wolle man sie nun am Ziel ihrer Reise beerdigen.
Die von den Aktivisten aufgebaute Ehrentribüne mit rund 40 Stühlen blieb leer. Auf den Stühlen standen Namensschilder der Gäste, für die sie bestimmt waren. Kanzlerin Angela Merkel und Innenminister Thomas de Maizière waren ebenso genannt wie Staatssekretäre und Ministerialräte. Nach Angaben der Aktivisten die Personen, die sie für den Tod der Flüchtlinge verantwortlich machen.
Das „Zentrum für Politische Schönheit" hatte bereits im Herbst 2014 auf sich aufmerksam gemacht. Damals entwendeten Aktivisten Gedenkkreuze für Mauertote am Spreeufer neben dem Reichstag in Mitte. Auch mit dieser Aktion hatten sie gegen die europäische Flüchtlingspolitik protestieren wollen.
Ud
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