Kombibad bekommt Gastronomie: Bäderbetriebe haben einen Pächter gefunden
Spandau. Für das Kombibad Spandau-Süd ist ein endlich ein Pächter für die Gastronomie gefunden. Eine neue Sauna kommt aber nicht. Das gaben jetzt die Bäderbetriebe bei einem Termin in Spandau bekannt.
Lange hat es gedauert. Jetzt aber hat sich ein Pächter gefunden, der im Kombibad Spandau-Süd an der Gatower Straße 19 die Gastronomie übernehmen will. In den Sommermonaten sollen zunächst die Freibadbesucher versorgt werden. Ab September übernimmt der Pächter dann auch die Gastronomie in der Schwimmhalle.
Diese Neuigkeit brachte Jörg Labenski, stellvertretender Badleiter für die Spandauer Bäder mit. Die Wählerinitiative soziales Spandau (WisS) hatte die Berliner Bäder-Betriebe am 26. April zu einer Diskussionsrunde unter dem Motto „Geht Spandau Baden?“ ins Kulturhaus Spandau geladen. Die Themenliste war üppig, die Sorge um die Spandauer Bäder auch. Mit rund 20 Besuchern, darunter Mitglieder von Schwimmvereinen, blieb das Interesse allerdings eher mäßig.
Geld reichte nicht für Saunasanierung
Die Frage, ob es denn im Kombibad wieder eine Sauna geben wird, musste Jörg Labenski verneinen. Die Räume seien längst leer geräumt und die Rohrleitungen gekappt. „Die Sauna ist leider dem Rotstift zum Opfer gefallen“, sagte Labenski. Bei der elf Millionen Euro teuren Sanierung des Bades hatte das Geld nicht mehr für die Modernisierung der Sauna gereicht. Was Jürgen Kessling von der WisS bedauerte. „Eigentlich gehören Schwimmen und Sauna ja zusammen.“ Zumal es sich viele Saunafans nicht leisten könnten, alternativ in teure Wellness-Center zu gehen. Er regte bei den Bäderbetrieben darum eine Kostenprüfung für eine neue Sauna an. Zwei Frauen, offenbar Stammgäste im Kombibad, bedauerten das oft zu kühle Wasser und die Kälte in den Duschen. Dort habe man jetzt zusätzliche Durchlauferhitzer installiert, informierte Jörg Labenski. Damit sei das Problem der kalten Duschen gelöst. Das zu kalte Wasser im Freibad konnte er aus der letzten Sommersaison so nicht bestätigen.
Vereine beklagen Engpässe bei Wasserzeiten
Klagen kamen auch von Vertretern der Wasserfreunde Spandau 04 und dem TSV Spandau 1860. So kritisierten Sven Spannekrebs und Matthias Mehwis unter anderem die Nutzungsengpässe für die Vereine in den Schwimmhallen. „Unser Problem ist, dass wir neben dem Schulschwimmen und den öffentlichen Nutzern keine Wasserzeiten mehr frei haben“, räumte Labenski ein.
Deutlich wurde an dem Abend auch, dass sich an der Personalnot bei den Bäderbetrieben wenig geändert hat. Trotz wiederholter Ausschreibungen bundesweit findet der Landesbetrieb keine „Fachangestellten für Bäderbetriebe“ – so die Berufsbezeichnung. „Uns fehlt der Nachwuchs“, so Labenski, „was auch an der schlechten Bezahlung in Berlin liegt.“
Darüber hinaus gab der Mann von den Bäderbetrieben die Öffnungszeiten für Spandaus Bäder bekannt. Wie berichtet beginnt am 1. Mai die Sommersaison. Das Freibad im Kombibad soll spätestens am 13. Mai eröffnen und bis Anfang September täglich von 7 bis 20 Uhr geöffnet bleiben. Abhängig vom Wetter wollen die Bäderbetriebe das Freibad schließen und das Hallenbad öffnen. Das Sommerbad Staaken wiederum öffnet von 8 bis 18 Uhr. Allerdings ist die dortige Saison vom 20. Juli bis 3. September deutlich kürzer als anderswo. Die Schwimmhallen an der Gatower Straße und Radelandstraße bleiben in den Sommerferien geschlossen. uk
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.