Bürgerbüro Kladow bleibt vorerst ohne barrierefreies WC
Dort hatte die CDU zum Thema nachgehakt. Die Fraktion wollte wissen, wann es denn nun endlich eine behindertengerechte Toilette im Bürgerbüro geben wird. Das Büro war Ende Februar dieses Jahres im Jugendfreizeitheim am Parnemannweg 22 eröffnet worden. Der zuständige Stadtrat für Bürgerdienste, Stephan Machulik (SPD), hatte damals angekündigt, das barrierefreie WC zügig nachrüsten zu wollen (wir berichteten).
Doch bis heute fehlt nicht nur die behindertengerechte Toilette, es gibt auch sonst kein Klosett im Bürgerbüro. Auch der Vorschlag der GAL-Fraktion (Grüne Alternative Liste Spandau) ein mobiles barrierefreies WC als Interimslösung aufzustellen, wurde nicht realisiert - offenbar aus Kostengründen. Bürgermeister und Stadtrat für Facility Management, Helmut Kleebank (SPD), bestätigte in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV), dass der Bau eines behindertengerechten WCs bislang nicht beantragt wurde. Der Grund: Für das Bürgerbüro sei aus baurechtlicher Sicht gar keine Toilette nötig, so Kleebank. Das Baurecht regelt, wann ein WC vorhanden sein muss, beispielsweise dann, wenn mit einem längeren Aufenthalt in der jeweiligen Einrichtung zu rechnen ist. Die Betriebsbeschreibung für das Bürgerbüro Kladow geht von einer etwa 15-minütigen Beratungszeit aus, da dort nur Terminkunden bedient werden. Vorausgesetzt, diese Zeit wird eingehalten, ist eine Toilette nicht zwingend notwendig. Sie könnte aber dennoch als besonderer Service angeboten werden, muss dann aber als Neubau auch barrierefrei sein.
Das Nachrüsten hat das Bezirksamt nun offenbar auch vor. Voraussichtlich im kommenden Jahr könnte es die behindertengerechte Toilette geben, teilte Kleebank mit. Denn 2014 soll das Jugendfreizeitheim, das Toiletten für den Eigenbedarf hat, umgebaut werden, so der Plan. An der neuen Konzeption wird bereits gearbeitet.
Das frühere Bürgeramt am Kladower Damm musste wegen Personalknappheit im März 2012 dauerhaft schließen. Es eröffnete wieder ein knappes Jahr später mit vierwöchiger Verspätung als Bürgerbüro im Jugendfreizeitheim.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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