Knallig bunte Kunst in "Kapitäns Kajüte"
Ich möchte Spandauer Künstlern eine Möglichkeit geben, sich im Kiez zu präsentieren, so Wolf. Nachdem im vergangenen Herbst und Winter die Gatower Künstlerin Dr. Elke Maes ihre Gemälde in seinem Restaurant zeigte, hat er sich in diesem Jahr für Thanheiser entschieden. Der 70-Jährige wohnt am Kladower Damm in Kladow. Seine Maltechnik fasziniere ihn, meint der Restaurant-Chef.Thanheiser arbeitete seit 1972 eng mit Professor Isang Yun (1917-1995), der in Kladow lebte und komponierte, zusammen. Für ihn zeichnete er die Partitur-Reinschriften seiner Kompositionen. Zu seinem Malstil kam er jedoch durch den französischen Maler und Grafiker Victor Vasarely (1908-1997). Ihn lernte er 1964 kennen. "Seine konstruktive und geometrische Malerei hat mich sehr beeindruckt", sagt Thanheiser. Ihn fasziniere die konstruierte Wirkung von zweidimensionalen Ordnungssystemen mit der dreidimensionalen Farbenvielfalt und den daraus entstehenden optischen Täuschungen. Diese Integration von geometrischer Malerei und Architektur führe zu plastischer Einheit von Farbe und Form. Auch die Dynamik der optischen Täuschung sei in seinen Arbeiten immer wieder zu finden. Durch bestimmte Neigungswinkel und starke Verkürzungen werde eine Tiefenwirkung und eine Täuschung der Augen erreicht. "Raum, Perspektive und Illusion sind Hauptbestandteil meiner Arbeiten", sagt Thanheiser. Der Betrachter sei aufgefordert, durch eine gewisse Innigkeit der Betrachtung ein Verständnis für die Konstruktionen zu erlangen.
Möglich ist dies für Besucher der "Kapitäns Kajüte" vom 26. Oktober bis Mitte Januar kommenden Jahres. In dem Restaurant sind Helmut Thanheisers Werke täglich von 12 Uhr an zu sehen. Wer dem Künstler persönlich begegnen möchte, hat dazu bei der Vernissage am 26. Oktober um 18 Uhr Gelegenheit.
Autor:Michael Uhde aus Spandau |
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