Hippe Leichtathletik: Sportfreunde Kladow erhielten Preis bei „Sterne des Sports“
Kladow. Leichtathletik? Viele Kinder und Jugendliche bevorzugen inzwischen andere Sportarten, als Laufen, Springen oder Werfen. Bei den Sportfreunden Kladow ist das allerdings anders.
Dort hat die erst im Januar 2016 gegründete eigene Leichtathletikabteilung enormen Zulauf und ihre Mitgliederzahl binnen kurzer Zeit etwa verdreifacht. 240 Kinder und Jugendliche machen dort mittlerweile mit. Sie kommen wahrscheinlich auch deshalb, weil dort nicht nur das Training eine Art Event- und Gemeinschaftscharakter hat.
Mit diesem Ansatz sicherten sich die Sportfreunde in diesem Jahr einen Förderpreis beim Landeswettbewerb „Sterne des Sports“. Er ist verbunden mit einer Prämie von 500 Euro.
Sterne des Sports ist eine bundesweite Veranstaltung, bei der Vereine dazu aufgerufen werden, sich mit interessanten Projekten zu bewerben. Sie wird von den Landessportverbänden und den Volksbanken organisiert. In Berlin gab es aktuell 30 Bewerbungen, von denen sechs in die Endrunde kamen und mit einem „Silbernen Stern“ ausgezeichnet wurden.
Gefragt sind dabei innovative Ideen, die zum Beispiel das Vereinsleben mit einem weiteren Engagement verbinden. Oder solche, um das eigene Angebot attraktiver zu machen. So wie bei den Sportfreunden Kladow.
Dort ist Leichtathletik eben nicht nur Leichtathletik, vielmehr wurde sie mit einem Überbau versehen, der vor allem die jungen Teilnehmer zu einer Art verschworener Truppe macht. Sie bilden ein Team, ihr Schlachtruf heißt „Go“.
Neben den Ritualen muss aber auch der Inhalt ansprechen. Etwa mit Veranstaltungen wie dem „Kids Sports Day“, wo Kinder zum Kräftemessen in der Hindernissprint-Staffel oder beim Hallencross eingeladen werden. Auch hier steht der Teamspirit im Mittelpunkt, der Wettbewerb soll Spaß machen und das sorgt wieder für Werbung in eigener Sache.
Hinter dem Erfolg steht vor allem Carsten Weinrich, als Verantwortlicher der Leichtathletikabteilung. Von ihm kam nicht nur die Idee der hippen Präsentation, er hat für das Sportangebot zunächst auch kräftig, zum Beispiel in den Schulen, getrommelt. Sehr schnell setzte dann eine Art Schneeballeffekt ein. „Die ersten die kamen, fanden das gut, erzählten es weiter und so wurden es immer mehr Interessierte.“
Inzwischen stellt der riesige Zuwachs den Verein allerdings vor Probleme. „Uns fehlen weitere Hallenplätze“, sagt Manuela Stein, die Vorsitzende der Sportfreunde Kladow. Deshalb habe bereits teilweise ein Aufnahmestopp ausgesprochen werden müssen. Dass sich daran etwas ändert, war deshalb nicht nur bei der Sterne des Sports-Verleihung ein Wunsch.
Dort reichte es für die Kladower zwar nicht zum Gesamtsieg. Der ging an den FC Internationale aus Schöneberg und seine Projekte mit Flüchtlingen. Internationale wird deshalb Berlin auch beim Bundesentscheid für den goldenen Sportstern vertreten.
Die Sportfreunde aus dem Spandauer Süden haben aber noch die Chance auf den Publikumspreis. Der wird im Januar in einer Online-Abstimmung ermittelt. Zuvor werden sie im ARD-Morgenmagazin sowie bei sportschau.de vorgestellt. tf
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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