Platz für knapp 300 Gräber
Erweiterung des Landschaftsfriedhofs ist abgeschlossen
Der muslimische Teil des Landschaftsfriedhofs Gatow hat eine zusätzliche Fläche von ungefähr 3100 Quadratmeter bekommen.
Dadurch konnte laut Bezirksamt zusätzlich Platz für 295 Einzelgräber geschaffen werden. Die Gesamtkosten wurden mit rund 500 000 Euro beziffert.
Der Gatower Friedhof ist eine der wichtigsten Begräbnisstätten für muslimische Beisetzungen. Weil es dringenden Bedarf an weiteren Flächen gab, wurde bereits Anfang 2023 mit Erweiterungsarbeiten begonnen, die kurz darauf gestoppt wurden. Grund dafür war eine Klage des Naturschutzbundes Nabu. Er verwies auf Zauneidechsen im Winterschlaf, die durch die Erdarbeiten getötet würden. Kritisiert wurde vor allem der Zeitpunkt des Baustarts, der nur durch eine Ausnahmegenehmigung der Senatsumweltverwaltung erfolgen konnte. Die Ausnahmegenehmigung hatte es deshalb gegeben, weil, so das Bezirksamt, kaum noch Platz für weitere Beisetzungen vorhanden war. Zauneidechsen wären zwar wichtig, die würdevolle Bestattung von Menschen noch wichtiger, hatte Baustadtrat Thorsten Schatz (CDU) damals argumentiert. Der Nabu verwies wiederum auf andere Friedhöfe in Berlin, auf denen muslimische Begräbnisse möglich wären.
Bedingt durch die Klage hat sich die Erweiterung um ein Jahr verzögert. Die Zauneidechsen, die sich auf dem Gelände befanden – nach Angaben des Bezirksamtes etwa 150 –, sind aufgesammelt und in ein angrenzendes Ersatzhabitat umgesiedelt worden. Ein robuster Reptilienschutzzaun sowie Reptilienstopprinnen an den Zuwegen zum Gräberfeld würden die Einwanderung in der Hauptbelegungsphase verhindern.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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