Verhandlungen über Kauf oder Verpachtung
Spandau greift nach den Rieselfeldern in Gatow

Naturidyll am Rande der Stadt. Die Rieselfelder Karolinenhöhe. | Foto: Thomas Frey
4Bilder
  • Naturidyll am Rande der Stadt. Die Rieselfelder Karolinenhöhe.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Die Rieselfelder Karolinenhöhe sind eine landwirtschaftliche Anbaufläche und dazu ein Naherholungsgebiet. Aber möglicherweise haben sie demnächst einen neuen Besitzer, den Bezirk Spandau.

Verhandlungen zwischen den Berliner Wasserbetrieben als bisherigem Eigentümer und dem Bezirk scheinen weit vorangeschritten zu sein. Dies kann aus einer Antwort der Senatsumweltverwaltung auf eine Anfrage des SPD-Abgeordneten Daniel Buchholz.

Gefeilscht wird aber anscheinend noch um den Preis. "Wegen der unterschiedlichen Vorstellungen, die sich aufgrund unterschiedlicher Verkehrswertgutachten vom Bezirk und den Berliner Wasserbetrieben ergeben haben, gestalten sich die Verhandlungen aufwändig", ließ das Bezirksamt im Rahmen der Anfrage mitteilen. Außerdem wird auch noch geprüft, ob statt eines Verkaufs eventuell auch eine langfristige Verpachtung in Frage kommen könnte. Das Ziel wird aber deutlich: Eine Übergabe an die öffentliche Hand.

Den Anstoß dazu lieferten die Wasserbetriebe schon vor einigen Jahren selbst. 2012 war duchgesickert, dass der landeseigene Betrieb die Rieselfelder an private Investoren verkaufen wollte. Dies löste massiven Protest aus. Er führte zu einem Umdenken und Jahre später in Gespräche zwecks einer Übertragung in Bezirksbesitz.

Bei den Rieselfeldern handelt es sich um eine Fläche von insgesamt rund 286 Hektar. Teil der Verkaufsverhandlungen sind 275 Hektar. Sie dienten rund 100 Jahre lang dem biologischen Reinigen von Abwässern, waren sozusagen eine große Kläranlage. 20 solcher Rieselfelder gab es einst in Berlin. Sie gingen auf eine Idee des Stadtplaners James Hobrecht und des Arztes Rudolf Virchow zurück. Je mehr es gebaute Kläranlagen gab, umso geringer wurde ihre ursprüngliche Bedeutung. In Gatow endete diese Geschichte 1994. 2010 galt diese Versickerungsperiode als abgeschlossen.

Sie hinterließ als Altlast auch zahlreiche Nachweise von Schwermetallen. Aber auch Bereiche, die sich als landwirtschaftliche Nutzfläche eignen. Es gibt dort Pferdekoppeln und vor allem sind die Rieselfelder ein riesiges Naherholungsgebiet. Beliebt bei Spaziergängern und Natursuchenden. Wenn das Areal eines Tages unter der Ägide des Bezirks steht soll das bestehende Reitwegenetz verbessert sowie ein Informations- und Besucherlenkungssystem installiert werden.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 544× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 833× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 811× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.189× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.