Autofahrer brauchen starke Nerven: Baustelle jetzt auch auf der Gatower Straße

Trotz grüner Ampel rollt der Verkehr auf der Gatower Straße nur im Schritttempo. | Foto: Ulrike Kiefert
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Gatow. Verkehrsinfarkt im Süden: Seit voriger Woche wird jetzt auch auf der Gatower Straße gebaut. Autofahrer, Busse und Rettungsfahrzeuge stecken im Stau.

Wer mit dem Auto nach Kladow oder Gatow will, braucht starke Nerven. Vor allem morgens und abends staut sich der Verkehr. Denn auf der Gatower Straße und der Potsdamer Chaussee wird seit dem 29. Mai zeitgleich gebaut. Eine Baustellenampel leitet Autos, Busse und Lkw auf beiden Straßen wechselseitig über eine Fahrbahnhälfte. Im Berufsverkehr zieht sich der Rückstau besonders weit, da auch viele Pendler aus Potsdam die Strecken nutzen.

Eine Besserung ist so schnell nicht in Sicht. Auf der Gatower Straße dauert die Fahrbahnsanierung wohl bis Jahresende, auf der Potsdamer Chaussee (B2), wo der Radweg und die Bushaltestellen erneuert werden, bis September.

Besonders ärgerlich: Der Bezirk hatte die Verkehrslenkung Berlin (VLB) auf das drohende Verkehrschaos hingewiesen, wenn auf den zwei einzigen Verbindungsstraßen in den Süden Spandaus parallel gebaut wird. Leider sei dieser Hinweis nicht berücksichtigt worden, sagt Baustadtrat Frank Bewig (CDU). „Ich hätte mir eine Verschiebung des Radwegbaus auf der Potsdamer Straße ins nächste Jahr gewünscht.“ Denn die Bauarbeiten auf der Gatower Straße hatte der Bezirk zuerst angemeldet. Die seien aufgrund des Fahrbahnzustandes auch dringend nötig gewesen und hätten keinen Aufschub geduldet, so Frank Bewig. „Ansonsten hätten weitere Verkehrseinschränkungen gedroht, vor allem in der Winterzeit.“ Gemeint ist damit eine Änderung von jetzt Tempo 30 auf Tempo 10.

Doch was ist mit den Rettungsfahrzeugen, die dort durch müssen? Am Kladower Damm liegt das Krankenhaus Havelhöhe, und an der Gatower Straße hat die Wache der Freiwilligen Feuerwehr Gatow ihren Sitz. „Grundsätzlich werden bei jeder verkehrsrechtlichen Anordnung von der VLB die Belange der Rettungsfahrzeuge mit berücksichtigt“, informiert Frank Bewig. So gebe es zwischen der Haltelinie an der Baustellenampel und der ersten Bake immer eine Lücke für den Notfall. Bei einer Baustellenlänge von maximal 1,30 Meter könne die Straße je nach Kurvenlage jederzeit für Fahrzeuge im Sondereinsatz freigeräumt worden. Zudem sei die Bauleitung täglich vor Ort und prüfe weitere Optimierungsmöglichkeiten an den Ampelschaltungen – auch für die Anwohner.

Im Krankenhaus Havelhöhe gab es zunächst ein größeres Seufzen, als die Nachricht über den Baubeginn auf der Gatower Straße eintraf. „Wir haben unsere Mitarbeiter sofort per Mail benachrichtigt, dass sie sich jetzt auf längere Anfahrtszeiten einstellen müssen“, sagt Kliniksprecherin Eva-Maria Tholen. Bislang sei aber noch jeder Arzt, jede Krankenschwester und jede Pfleger pünktlich gekommen. Auch für die Krankentransporte, die Patienten beispielsweise zur Chemotherapie fahren, gebe es noch keine negativen Rückmeldungen, so die Sprecherin. Dafür aber von der Feuerwehr, die mit ihren Rettungsfahrzeugen auf dem Weg zur Klinik schon im Stau stecken blieb. Die Pressestelle der Berliner Feuerwehr konnte das zwar so schnell nicht bestätigen. Bei bis zu 1600 Einsätzen am Tag dauere die Auswertung, hieß es dort. Das Spandauer Volksblatt bleibt aber dran.

Auf der Gatower Straße wird die Fahrbahn konkret zwischen Zur Haveldüne und Biberburg (Nr. 241) saniert. Die Straße bekommt dort eine zwölf Zentimeter dicke neue Asphaltschicht. Saniert wird in 16 Phasen. Die Gesamtkosten liegen bei 270.000 Euro, finanziert über das Sonderprogramm Straßensanierung. uk

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Ulrike Kiefert aus Mitte

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