Harsche Kritik am Ausbau des Havelradwegs

Gatow. Der Ausbau des Havelradwegs im Bereich Gatower Straße und Alt-Gatow stößt bei Anwohnern nicht nur auf Zustimmung. Im Gegenteil, der ein oder andere hält die neue Wegführung für eine "billige Alternative", die ohne "Sinn und Verstand" geplant wurde.

So bemängelt etwa Marco Bredlow, selbst passionierter Radfahrer, dass hier statt eines vernünftigen Radweges, die bloße Straße für Zweiradfahrer genutzt werden soll. Und das mit einer einfachen Markierung, die auch noch die Fahrbahn eingeschränkt.

Bredlow kann da nur noch mit dem Kopf schütteln: „Wenn man schon einen Radweg neu bauen will, dann gefälligst dort, wo die Radwege bisher auch waren.“ Für ihn bedeute dies außerhalb der Fahrbahn und ohne Einschränkung des Kraftfahrzeug-Verkehrs. Ein positives Beispiel sei für den Anwohner der Radweg an der Gatower Straße im Abschnitt zwischen Weinmeisterhornweg und Biberburg.

Beim Havelradweg wurde allerdings eine andere Variante gewählt. Die erläutert Diplom-Ingenieur Christian Wachholz vom Straßen- und Grünflächenamt: „Die gewählte Variante ist keinesfalls Willkür gegen den Kraftfahrzeug-Verkehr, sondern eine mit allen Behörden abgestimmte Bauweise.“ Von der Straße Am Ortsrand wird daher der bereits weiter nördlich markierte Radweg-Angebotsstreifen in südlicher Richtung bis etwa zur Bus-Haltestelle Gatow-Kirche weitergeführt. Von dort bis zum Groß-Glienicker-Weg verläuft der Radweg dann wegen der mangelnden Sichtverhältnisse im Kurvenbereich separat neben der Fahrbahn.

„Die angeblich freie Streckeneinsicht im nördlichen Teil der neuen Führung muss hier als Vorwand für die wahren Beweggründe herhalten“, sagt dagegen Bredlow. Diese so genannten Radweg-Angebotsstreifen seien in Wahrheit nichts weiter als eine "billige Alternative". Für den Gatower sei diese Variante ohne Sinn und Verstand: „Oder wollen uns die Verkehrsplaner weismachen, Polizei oder Berliner Verkehrsbetriebe seien ernsthaft der Ansicht, ein den Verkehrsfluss blockierender Radfahrer sei auf einem Angebotsstreifen besser aufgehoben als auf einem baulich getrennten und gut ausgebautem Radfahrweg?“

Marco Bredlow weiß wovon er spricht. Schließlich ist er passionierter Radfahrer und nutzt seit Jahrzehnten regelmäßig diese Strecke. Bredlow: "Ja, eine Strecke, die mit der Instandsetzung gerade verschlimmbessert wird." ud

Autor:

Michael Uhde aus Spandau

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 2.620× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 1.961× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 2.591× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 3.499× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.