Was wird aus dem Vierfelderhof?
Für bekannten Landwirtschaftsbetrieb in Gatow wird ein neuer Betreiber gesucht
Der Vierfelderhof am Groß Glienicker Weg ist ein beliebtes Ausflugsziel für Familien. Vor allem die Angebote für Kinder und Jugendliche haben ihn über Spandau hinaus bekannt gemacht. Derzeit ist die Zukunft jedoch ungewiss.
Seit Ende April ist der Vierfelderhof geschlossen. Gesucht werde ein Nachfolger, der gewünscht zum 1. Juli den Betrieb übernehme, teilte die Jockel-Stiftung als bisheriger Betreiber mit. Er solle das bisherige Konzept möglichst weiterführen. Die in Hessen ansässige Jockel-Stiftung hatte den Hof 2009 von Bauer Walter Bathe übernommen. Die jetzige Schließung sei Personalproblemen geschuldet, sagte Stiftungschef Gerhard Jockel im Gespräch mit dem Spandauer Volksblatt. Er und seine Frau lebten weit weg von Spandau und seien inzwischen 74 und 72 Jahre alt. Gerüchte, wonach finanzielle Probleme oder sogar eine Insolvenz der Grund seien, entbehrten jeder Grundlage. Der benachbarte Kindergarten, den die Stiftung 2012 eröffnet hat, sei vom Personalproblem nicht betroffen. Auch die Felder sollen erneut bestellt werden.
Die öffentlichkeitswirksame Bewirtschaftung auf dem Vierfelderhof ist in den vergangenen mehr als 13 Jahren das Markenzeichen des Vierfelderhofs. Es gab Führungen und Workshops für Kinder, woher Lebensmittel kommen und wie sie produziert werden. Schüler konnten beim Säen, Pflegen und Ernten mithelfen und damit auch ein Gefühl für Essbares aus der unmittelbaren Umgebung bekommen. Auch ein Hofladen und Hofcafé gehörte zu den Angeboten des Vierfelderhofes.
Es handle sich um eine „Spandauer Institution für Jung und Alt“ und eines der Aushängeschilder mit Strahlkraft über den Bezirk hinaus, erklärte die CDU-Fraktion in einem einstimmig angenommenen Dringlichkeitsantrag in der Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am 24. Mai. Darin wurde das Bezirksamt aufgefordert, die Jockel-Stiftung bei der Nachfolgesuche zu unterstützen.
Gerhard Jockel führt nach eigenen Angaben inzwischen ebenfalls Gespräche mit eventuell künftigen Nutzern des Vierfelderhofs. Er sei optimistisch, dass es eine Lösung gebe, auch wenn für einen einigermaßen nahtlosen Anschluss wenig Zeit bleibe. Ein Großteil der bisher rund 200 Tiere ist inzwischen bereits auf anderen Höfen untergebracht. Ob das Anwesen verkauft oder verpachtet werde, wäre ebenfalls Gegenstand der Verhandlungen.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.