Kunst-Wettbewerb für Lise-Leitner-Schule entschieden

Blickfang: Aus 19 Tischen wird eine Helix-Skulptur. | Foto: pv
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Drei riesige Objekte hängen von der Decke, am gläsernen Haupteingang klebt ein Molekül im Großformat: „Bricolage“ heißt das Werk von Fritz Balthaus. Es soll bald den Neubau des Oberstufenzentrums Lise Meitner an der Lipschitzallee 25 schmücken.

Die Senatsverwaltung hatte vor einigen Monaten einen Kunstwettbewerb ausgeschrieben, es gab 65 Teilnehmer. Aufgabe war es, ein Konzept eigens für die Schule zu entwickeln. Denn die ist etwas Besonderes, nämlich das einzige Oberstufenzentrum in Berlin-Brandenburg, das die Berufsfelder Chemie, Physik und Biologie vollständig abdeckt. Klar, dass auch die künstlerische Gestaltung einen Bezug zu den Naturwissenschaften haben sollte.

Am meisten gefiel dem Preisgericht die Arbeit von Balthaus. Der Name „Bricolage“ bezeichnet die Methode des Künstlers: Er nimmt Dinge, die sowieso für die Schule angeschafft werden müssen, um daraus etwas Neues zu schaffen. So entwarf er eine gigantische Körperzelle aus Stühlen, ein Atom-Modell aus Hockern und eine 700 Kilogramm schwere Helix, die an die Struktur der DNA-Stränge erinnert – aus 19 ineinandergesteckten Arbeitstischen.

Außerdem gibt es ein Wandbild mit „Mikroorganismen“, hergestellt aus Ventilatoren, Lampen und Lautsprechern. Ebenfalls zum Einsatz kommen Türklinken, Steckdosen, Armaturen, Kleiderhaken, Beschläge und Kantinengeschirr. Das vierteilige Molekül am gläsernen Eingang schließlich besteht aus 41 „Glassaugern“, die normalerweise beim Transport von Fensterscheiben benutzt werden.

Die Jury lobte nicht nur die „Auseinandersetzung mit dem spiralförmigen Luftraum, der sich durch die Schule zieht“, sondern auch „die zurückhaltende Farbigkeit der Skulpturen, die nicht in Konkurrenz zu den Farben der Architektur steht“.

Der rund 53 Millionen Euro Neubau soll voraussichtlich im Spätsommer eröffnet werden. Er war notwendig geworden, weil das alte Gebäude aus dem Jahr 1979 stark sanierungsbedürftig ist und den heutigen Ansprüchen nicht mehr gerecht wird. Wer sich für Kunst am Bau interessiert: Alle Wettbewerbsarbeiten sind vom 26. Februar bis 9. März während der Schulöffnungszeiten im Bestandsbau an der Rudower Straße 184 zu sehen.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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