Campus-Schüler machen das Rennen
Achtklässler beschäftigen sich mit Kinderrechten und gewinnen bundesweiten Wettbewerb
Die Mädchen und Jungs der Klasse 8 b auf dem Campus Efeuweg erlebten am 11. Februar eine echte Überraschung. Hans-Georg-Lambertz, Leiter des Schülerwettbewerbs der Bundeszentrale für politische Bildung, klopfte mitten im Unterricht an die Tür und schenkte ihnen eine einwöchige Fahrt nach München – alles inklusive.
Etwa 2500 Klassen mit rund 50 000 jungen Menschen hatten an dem Wettbewerb teilgenommen. Neben vielen Auszeichnungen wurden elf Reisen als Hauptpreise vergeben. Die Campus-Schüler arbeiteten zum Thema „Grundrecht auf keine Hausaufgaben!?“ Bedauerlicherweise stellte sich schnell heraus: So ein Grundrecht gibt es nicht, dafür aber andere. Also beschäftigten sich die Achtklässler mit diesen.
Sie sprachen mit Mitarbeitern des Kinderschutzbunds, des Mädchentreffs Schilleria und der Polizei. Sie entwarfen ein Quiz für den Kinderrechtstag der Grundstufe, betreuten dort einen Stand und schlüpften selbst in die Rolle von Experten. Außerdem halfen sie bei einer Ausgabe der Gewerkschaftzeitung „Berliner Bildungszeitschrift“, ließen sich für den Titel und andere Artikel ablichten und steuerten ein Interview und Ideen bei.
Ein Thema für alle
Die Ergebnisse reichten sie in Form eines Labbooks ein, eine Art Plakat, auf dem es aufklappbare und angehängte Infos, Fotos und Ähnliches gibt. Diese „ansprechende und altersgerechte Gestaltung“ lobte die Jury ausdrücklich.
„Wir geben die Themen so vor, dass sich möglichst die gesamte Klasse damit beschäftigt kann“, sagt Lambertz. Und genau so sei es gewesen, berichtet Janina Bähre, die Klassenlehrerin der zwanzigköpfigen 8 b. Jeder habe sich beteiligt und etwas gefunden, das er machen wollte: schreiben, basteln, sich Quizfragen ausdenken oder auch nur die Kamera halten.
Nicht nur die Bundeszentrale für politische Bildung lobte die Schüler. Auch Bildungsstadträtin Karin Korte (SPD) zeigte sich begeistert: „Ich bin sehr stolz auf euch“, sagte sie. Das ist kein Lippenbekenntnis: Korte kennt als langjährige Leiterin des Gemeinschafthauses die Gropiusstadt mit all ihren Problemen und Herausforderungen sehr gut.
Zur Belohnung nach München
Sämtlich Mädchen und Jungs der 8 b bekamen eine Urkunde und ein Foto als Erinnerung. Im Mai können sie dann die Früchte ihrer Mühen ernten und sich ein paar schöne Tage in München machen. Die Reise ist bereits organisiert und bezahlt.
Auch für die Unternehmungen müssen die Jugendlichen keinen Cent hinlegen. „Auf dem Programm stehen zum Beispiel der Besuch von altersgerechten Museen und einem Freizeitpark“, sagt Lambertz. Er selbst ist in den vergangenen zwei Wochen 6000 Kilometer weit gereist, um allen Gewinnern die freudige Nachricht selbst zu überbringen. „Diese Leistungen müssen gewürdigt werden. Das ist wohl der schönste Teil meines Jobs.“
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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