Wegducken bringt nichts
Christopher Förster zu den Auseinandersetzungen auf dem Campus Efeuweg
Auf dem Campus Efeuweg ist am 11. Dezember eine Auseinandersetzung zwischen Jugendlichen eskaliert. Dabei wurden 49 Schüler und Lehrkräfte verletzt. Der Berliner Abgeordnete Christopher Förster (CDU) sieht einen erheblichen Teil der Verantwortung bei den Eltern.
Es begann damit, dass zwei Jungen im Alter von 14 und 15 Jahren mit zwei Gleichaltrigen in Streit gerieten. Einer sprühte Pfefferspray, ließ es zu Boden fallen, woraufhin es die Kontrahenten einsetzten. Ein weiterer Jugendlicher mischte sich ein und schlug einen der Jungen, die sich an der Keilerei beteiligten. Ein Lehrer und eine Kollegin, die die Auseinandersetzung beenden wollten, wurden angegriffen und besprüht. Die Schulleiterin wurde beim Versuch, die Schüler zu trennen, geschubst und zog sich einen Bruch an der Hand zu
Die Besatzungen mehrerer Funkstreifen beruhigten die Situation. Doch dann erschien der 21-jährige Bruder eines der Jugendlichen und griff zwei Polizisten an. Einen schlug er mit der Faust ins Gesicht. Der 21-Jährige wurde überwältigt, währenddessen beleidigte und bedrohte er die Beamten. Wegen des Pfeffersprays erlitten insgesamt 49 Personen Reizungen und wurden vom Rettungsdienst behandelt.
Die Gropiusstadt ist der Wahlbezirk des CDU-Abgeordneten Christopher Förster. Er besuchte am 13. Dezember die Schule und sprach mit den Schülern. Es sei wichtig aufzuarbeiten, was der Stein des Anstoßes war und wie es zu dieser Eskalation kommen konnte. „Wegducken oder Drumherumreden wird uns nie in die Lage versetzen, die Jugendgewalt mit Erfolg zu bekämpfen“, sagt er. Er nimmt auch die Eltern in die Pflicht. Etliche interessierten sich zu wenig für ihren Nachwuchs. „Strategien zur Konfliktlösung fallen zu Hause oft hinten runter, wenn die Kinder vor dem Fernseher geparkt werden.“ Das schade auch der Atmosphäre an Schulen und verringere die effektive Unterrichtszeit. „Schulen haben mittlerweile viel zu viele Erziehungsaufgaben, die in meiner Generation noch die Eltern wahrgenommen haben.“
Dass dank des Berliner Jugendgewaltgipfels zusätzliches Geld in Schulen und Freizeiteinrichtungen komme, hält er für richtig. Es sei aber darauf zu achten, es zielgerichtet einzusetzen und nicht mit der Gießkanne zu verteilen. Als positiv bewertet Förster, dass am Campus Efeuweg die Meldeketten funktioniert haben. „So konnten Krisen- und Präventionsteams ihre Arbeit aufnehmen.“
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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