Ein Vertrag für einen Bildungsprojekt der anderen Art
Gropiusstadt. Viele Schüler wissen noch nicht, wie es nach der Schule einmal weitergeht. Dafür gibt es an der Hermann-von-Helmholtz-Schule, Wutzkyallee 68-78, Hilfe durch die Schule und durch Unternehmen aus der Region. Ein Projekt, das sich nicht erst seit diesem Monat bewährt.
Am 3. Mai war es wieder soweit. Da haben 20 der insgesamt 104 Schüler aus den 8. Klassen jetzt schon einen Vertrag unterschrieben. Damit soll gesichert werden, dass die Schüler am Ende der 10. Klasse einen Platz in der Ausbildung oder einer weiterführenden Schule bekommen, erklärt die stellvertretende Schulleiterin Kerstin Fischer.
Seit fünf Jahren hat sich an der Schule diese Art Vertragsabschluss zwischen den Schülern und Unternehmen bewährt. Es sind sogenannte "Ansporn-Verträge", um als Schüler seine Leistung zu verbessern. Im Gegenzug erhalten sie Praktika, um in die Berufswelt zu schnuppern. Manchmal sind damit auch anschließende Ausbildungen an den beteiligten Unternehmen möglich. „Für die Schüler war es immer ein Gewinn“, sagt Fischer, denn keine geringeren Unternehmen sind an dem schulischen Projekt beteiligt wie die degewo, Hotels und Restaurants, Handelsketten oder Bauunternehmen.
Aber nicht nur die Schule, die Schützlinge und Unternehmen sind gefragt, auch die Eltern sind bei der "Bildungsinitiative" dabei. Denn während die Schüler sich dazu verspflichten, ihre Leistung zu verbessern, helfen die Eltern dabei kräftig und schauen Ihren Kindern einmal mehr über die Schultern. „So eine Vertragsbeziehung ist einmalig für Schulen in Neukölln“, weiß Bildungsstadtrat Jan-Christopher Rämer (SPD). „Damit wird auch festgelegt, was alle Beteiligten zu leisten haben.“
Zu den Schülern, die diesen Vertrag unterschrieben, gehört Aron aus der Klasse 8.1. Er weiß noch nicht, welchen Beruf er einmal ergreifen will, und so hofft Aron darauf, bei den Praktika Einblicke in die Berufswelt zu bekommen. Er will auf alle Fälle seine schulischen Leistungen verbessern, damit er bessere Chance hat. Unterstützt wird er durch seinen Vater Robert Winter, und der weiß selbst, „ich hatte damals auch keine Ahnung, was ich werden will.“ Als Schüler hatte er sogar Probleme in den Job zu kommen. In den Verträgen sieht der Vater eine Chance für den weiteren Bildungsweg nach der 10. Klasse.
Bildungsstadtrat Rämer betonte, es ist ein "Hilfsangebot an die Schüler". Für ihn ist es wichtig, dass sie dieses Angebot auch annehmen. „Es ist ein Zeichen von Stärke, wenn man angebotene Hilfe auch annimmt.“ Rämer bedankte sich auch bei den Eltern, die ihre Kinder auf den Weg in den kommenden drei Schuljahren aktiver als andere Eltern begleiten werden. Auch sie werden mehr leisten müssen, damit ihre Kinder die gesteckten Ziele erreichen.
Mit dieser „Bildungsinitiative“ an der Hermann-von-Helmholtz-Schule verpflichten sich sowohl die Regionaldirektion der Agentur für Arbeit Berlin-Brandenburg und über 20 Partnerunternehmen, die Schülerinnen und Schüler beim Einstieg ins Berufsleben zu unterstützen. KT
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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