Neukölln kämpft gegen katastrophale Nichtschwimmerquote

Zu Beginn des Wassergewöhnungsprojekts „Neuköllner Schwimmbär“ trauten sich nur weige Grundschulkinder der Richard-Schule, im Kombibad Gropiusstadt ins Wasser zu springen. | Foto: Bezirksamt Neukölln
  • Zu Beginn des Wassergewöhnungsprojekts „Neuköllner Schwimmbär“ trauten sich nur weige Grundschulkinder der Richard-Schule, im Kombibad Gropiusstadt ins Wasser zu springen.
  • Foto: Bezirksamt Neukölln
  • hochgeladen von Sylvia Baumeister

Neukölln. Der Bezirk hat vor den Ferien das Projekt „Neuköllner Schwimmbär“ gestartet. 500 Kinder aus elf Schulen nahmen an daran teil – und konnten ihre Angst vor dem Wasser überwinden.

Sich in den Sommerferien ins kühle Nass stürzen, das verbietet sich für sage und schreibe 40 Prozent der Neuköllner Kinder. Damit ist der Bezirk trauriger Spitzenreiter; der Berliner Durchschnitt liegt bei 18,5 Prozent.

Obwohl sie in der 3. Klasse Schwimmunterricht haben, sind viele Kinder auch danach im Wasser sehr unsicher. Der Grund: Die meisten von ihnen sind zuvor kaum mit Wasser in Kontakt gekommen – außer in der Badewanne oder unter der Dusche –, und einige haben extreme Ängste entwickelt. Diese abzubauen, wird mit der Zeit immer schwieriger und langwieriger.

Das Bezirksamt entschloss sich deshalb, ein in Berlin bisher einzigartiges Wassergewöhnungsprojekt zu starten. Gemeinsam mit der Schwimmgemeinschaft Neukölln, den Berliner Bäderbetrieben und der Leffers-Sportstiftung initiierten Bürgermeisterin Franziska Giffey und Bildungsstadtrat Jan-Christopher Rämer (beide SPD) den „Neuköllner Schwimmbär“.

Die Angst ist weg

Eine Woche lang konnten Kinder am Ende des 2. Schuljahres sich an das Wasser gewöhnen und Grundfertigkeiten wie Atmen, Schweben, Gleiten, Schwimmen und Tauchen schon vor dem regulären Schwimmunterricht in der dritten Klasse erlernen.

Am 3. Juni begann das Pilotprojekt im Kombibad Gropiusstadt, an dem im Laufe von sechs Wochen 500 Grundschüler teilnahmen. Das Fazit: Allen Kindern konnte die Angst vor dem Wasser genommen werden, 100 von ihnen machten sogar gleich ein Schwimmabzeichen. Vom Startblock zu springen, trauten sich alle, und jeder fünfte Schüler wagte sich sogar vom Sprungbrett ins Wasser.

Franziska Giffey, Schirmherrin des Projekts, zeigte sich erfreut: „Die Erfolge sind ermutigend und zeigen, wie wichtig es ist, die Wassergewöhnung bereits vor dem offiziellen Schwimmunterricht zu starten. Wir werden alles daran setzen, dieses Modell weiterzuführen.“ SB

Autor:

Sylvia Baumeister aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Für mehr Lebensqualität!
Linderung für Hüft- und Knieschmerzen

Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. Bei unserem Infoabend wird Tariq Qodceiah, Chefarzt für Orthopädie & Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums in Reinickendorf, Ihnen die verschiedenen Ursachen und Behandlungsstrategien für Knie- und Hüftschmerzen erläutern. Er stellt sowohl konservative als auch operative Methoden vor und zeigt,...

  • Reinickendorf
  • 25.02.25
  • 608× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 846× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 836× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.