Kabarett und Tango: „PianLola“ kommt ins Gemeinschaftshaus
Neukölln. Sie ist witzig, unkonventionell, und sie berlinert, dass es eine Freude ist. Die Neuköllnerin Lola Bolze kommt am Freitag, 4. März, um 20 Uhr ins Gemeinschaftshaus Gropiusstadt und präsentiert ihr Chansontheater-Programm „Von der Liebe, einem Freund und gar keinem Auto“.
Sie steht nicht alleine auf der Bühne. Mit Pianist Jorge Idelsohn bildet sie das Duo „PianLola“. Auf dem Programm steht eine Mischung aus Berliner Kabarett und argentinischer Tangomusik. Das Besondere: „Ich spreche nur deutsch und Jorge nur spanisch. Trotzdem werden die Zuschauer alles verstehen“, verspricht Lola Bolze.
Die beiden erzählen die Geschichte von Alois, der seiner angebeteten Lola, die ihm mit ihrem rauen Großstadtcharme den Kopf verdreht, seine Liebe gestehen will. Doch es kommt zu einigen Wirrungen. Die werden in eigenen Kompositionen und in Klassikern aus den 30er-Jahren amüsant verhandelt.
Lola Bolze schlüpft während der Vorstellung – wie auch schon in ihren vorherigen Programmen – in unterschiedliche Rollen. Immer dabei ist aber die in einen Dederonkittel gewandete „Portiersche“. „Sie ist nicht weit von mir entfernt und quatscht, wie ihr der Schnabel gewachsen ist“, sagt die Sängerin. Damit ihr Pianist genau weiß, wovon sie redet und singt, übersetzt sie im Vorfeld alle Texte für ihn. Nicht immer einfach bei Begriffen wie „breejenklütrich“.
Der Alt-Berliner Chanson scheint ihr auf den Leib geschneidert zu sein. Dabei war es reiner Zufall, dass Lola Bolze auf ihn stieß. Früher sang sie in der Rockband „Ramses“. Irgendwann beschloss sie, Unterricht zu nehmen und belegte einen Kurs in der Neuköllner Musikschule. Als das alljährliche öffentliche Konzert anstand, schmetterte sie nach kurzem Zögern „Wegen Emil seine unanständ'ge Lust“ von Claire Waldoff und erntete begeisterten Applaus und Zuspruch. Weil gerade ihre Firma dichtgemacht und sie ihren Job als Bürokauffrau verloren hatte, machte sie kurzerhand Nägel mit Köpfen und suchte sich einen Pianisten. "PianLola" ging an den Start.
Lola Bolze, gebürtige Schönebergerin, lebt seit 17 Jahren am Neuköllner Kiehlufer. Sie ist begeistert von ihrem Kiez: „Jeden Tag öffnen neue Läden, es gibt viele nette Leute, meine Hausgemeinschaft ist toll, und ich kann immer frische Sachen einkaufen.“
Auch in Sachen "PianLola" tut sich Erfreuliches. Einen Tag vor dem Auftritt im Gemeinschaftshaus wird Premiere im Restaurant Ephraim's im Nikolaiviertel gefeiert. Dort wird das Duo künftig jeden ersten Donnerstag im Monat zu erleben sein. sus
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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