Kinderopernhaus im Kiez
Kinder aus zwei Schulen proben für Aufführungen im Gemeinschaftshaus

Aus ihren Bauchläden boten Kinder der Walter-Gropius-Schule musikalisch Wörter zum Verkauf an. | Foto: Schilp
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Der große Saal des Gemeinschaftshauses Gropiusstadt wird zeitweise zur Kinderoper. Im September soll sie eröffnen. Bereits seit sechs Monaten gibt es in der Lisa-Tetzner- und der Walter-Gropius-Schule Arbeitsgemeinschaften, in denen Kinder für die Aufführungen proben.

Das Ganze ist ein Projekt der Staatsoper Unter den Linden, die bereits vier Kinderopernhäuser in der Hauptstadt auf die Beine gestellt hat. Die Idee dazu hatte die Tontechnikerin und Sozialpädagogin Regina Lux-Hahn im Jahre 2010. „Es handelt sich nicht um einen Kurs, sondern um etwas Nachhaltiges. Die Kinder können jahrelang dabeibleiben, wenn sie wollen“, betont sie.

Die Mädchen und Jungen aus den Arbeitsgemeinschaften treffen sich derzeit zweimal in der Woche in ihren Schulen, um erste Erfahrungen mit Musik und Theater zu sammeln. Mitmachen kann jedes Kind ab der dritten Klasse – kostenlos. „Erst waren die Schülerinnen und Schüler zurückhaltend. Das änderte sich, als sie erlebten, dass sie auch wild und laut sein dürfen“, so Stephan Witzke, Leiter der Lisa-Tetzner-Schule. Sein Kollege Lars Neumann von der Walter-Gropius-Schule ergänzt: „Inklusion steht ganz weit vorne. Viele Kinder haben ein so großes kreatives Potenzial, das hilft uns, an sie heranzukommen.“

Aus den Reihen der AG-Kinder wird sich das erste Ensemble formieren, das dann ab September regelmäßig im Gemeinschaftshaus proben wird – unterstützt von Lehrkräften der bezirklichen Musikschule. Sie dürfen eigene Ideen entwickeln, die mit Material aus Oper, klassischer Musik, Volks- und Kinderliedern angereichert werden. Nach einem Jahr soll dann die erste große Vorführung stattfinden. Bleiben die Mädchen und Jungen länger als ein Jahr am Ball, stehen für sie übrigens auch regelmäßige Besuche der Staatsoper Berlin auf dem Programm, wo sie auch den Profis bei ihrer Arbeit zuschauen können.

Besonders angesprochen werden sollen Grundschüler, deren Familien keinen Kontakt zur Klassikszene haben. Das scheint zu gelingen. Es sei keine Ausnahme, dass Kinder sich anfangs fragten, was denn der „Opa“ mit dieser seltsamen Musik zu tun habe, berichtet Lux-Hahn. Matthias Schulz, Intendant der Staatsoper Unter den Linden, hört den Nachwuchs nicht nur gerne singen. „Es ist genauso interessant, wenn sie über die Oper sprechen. Sie haben unglaublich kluge Gedanken. Davon können auch wir profitieren.“

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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