Degewo plant Neubau von etwa 200 Wohnungen

Karl-Heinz Osinski (links) und Udo Bochnia ärgern sich darüber, dass ein Bolzplatz und zahlreiche Bäume am Agnes-Straub-Weg weichen sollen. | Foto: Baumeister
  • Karl-Heinz Osinski (links) und Udo Bochnia ärgern sich darüber, dass ein Bolzplatz und zahlreiche Bäume am Agnes-Straub-Weg weichen sollen.
  • Foto: Baumeister
  • hochgeladen von Sylvia Baumeister

Gropiusstadt. Innerhalb der nächsten fünf Jahre will die Degewo in der Gropiusstadt an drei Standorten insgesamt 200 neue Mietwohnungen sowie ein Parkhaus errichten. Die Pläne sind noch in der Anfangsphase, aber schon jetzt kritisieren Anwohner eines der Vorhaben.

In Berlin steigen die Mieten, neuer Wohnraum wird dringend gebraucht. Gebaut wird deshalb nun plötzlich an allen Ecken und Enden. Auch in der Gropiusstadt sollen nach ersten Plänen der Degewo insgesamt etwa 200 Mietwohnungen an drei Standorten entstehen: Nach Angaben von Lutz Ackermann, Pressesprecher des städtischen Wohnungsunternehmens, sind dort, wo am Zwickauer Damm ehemals eine Ladenpassage stand, Neubauwohnungen mit Gewerbeeinheiten geplant. "Der Bedarf ist da, die Mieter begrüßen dieses Vorhaben", sagt Ackermann. Projekt Nummer zwei ist am Käthe-Dorsch-Ring Ecke Fritz-Erler Allee geplant. Die Degewo möchte das alte Parkhaus abreißen, das in keinem guten baulichen Zustand sei und durch ein neues ersetzen.Am Agnes-Straub-Weg entlang beider Straßenseiten zur Ecke der Fritz-Erler-Allee sollen schließlich zwei Grundstücke L-förmig mit vier- bis sechsgeschossigen Mietwohnungen bebaut werden. Alle Planungen sind noch in der Anfangsphase, Bebauungspläne gibt es also noch nicht, wie Ackermann betont. Dennoch macht sich am Agnes-Straub-Weg bereits Unmut breit, nachdem die Anwohner im Januar dieses Jahres auf einer Veranstaltung von den Plänen informiert worden waren. "Die Bebauung wird an diesen beiden Straßenecken viel zu dicht", findet Anwohner Udo Bochnia. Da zahlreiche Bäume auf den beiden Grundstücken gefällt werden müssten, befürchtet er zudem einen Lärmpegelanstieg vom Verkehr auf der Fritz-Erler-Allee. "Die Bäume sind die grüne Lunge dieser Straße, die wir dringend brauchen", meint Bochnia. Auch ein Bolzplatz müsste für den Neubau weichen.

Nachbar Karl-Heinz Osinski befürchtet in der Zukunft ein größeres Parkplatzproblem. "Es gibt sicher genug andere Grundstücke in der Gropiusstadt, wo weniger Nachteile für die Anwohner entstehen", meint er. Auch Kader Ülker, der am Agnes-Straub-Weg einen Dönerimbiss betreibt, wäre nicht glücklich darüber, seinen Standort aufgeben zu müssen. "Es sei denn, ich kann einen Laden im Neubau mieten", sagt er. Bochnia und Osinski überlegen derzeit, eine Unterschriftenaktion zu starten.

Lutz Ackermann äußert Verständnis für die Kritik der Anwohner: "Die Mieter, die heute dort auf schönes Grün blicken, stören die Neubauten natürlich", sagt er. Die Degewo werde aber selbstverständlich für jeden Baum, der gefällt wird, Ersatzpflanzungen vornehmen. Ackermann betont: "In der Gropiusstadt gibt es sehr viel Grün. Und Neubauten sind nun einmal dringend erforderlich."

Sylvia Baumeister / SB
Autor:

Sylvia Baumeister aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 289× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 254× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 639× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.215× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.