Praktische Berufsorientierung auf dem Wochenmarkt
Der Neuköllner Knoblauch "Neuknölle" ist das Produkt eines sozial-ökologischen Schülerprojekts mit der August-Heyn-Gartenarbeitsschule. Das Gemüse wird nach ökologischen Gesichtspunkten angebaut. Im November vergangenen Jahres haben Schüler aus drei Neuköllner Schulen, die in "Willkommensklassen" für zugezogene Kinder ohne Deutschkenntnisse unterrichtet werden und aus mehr als zehn verschiedenen Ländern stammen, das Saatgut angepflanzt. In der Folgezeit haben sie sich um ihre Beete gekümmert und ganz praktisch die unterschiedlichen Angebote der August-Heyn-Gartenarbeitsschule kennengelernt.
Mit dem ganzheitlichen Lernansatz vor Ort lernen die Schüler Deutsch. In weiteren Schritten werden sie auch kreativ beim Logo-Entwurf und erlernen wichtige praktische Fähigkeiten wie Gesprächsführung, Kalkulation und Verkauf.
Gefördert wird das in Berlin bisher einmalige Modellprojekt von der Abteilung Bildung, Schule, Kultur und Sport des Bezirksamtes. Bildungsstadträtin Dr. Franziska Giffey (SPD) bezeichnet es als einen "Baustein in der Gesamtstrategie des Bezirks im Umgang mit der Zuwanderungswelle aus Osteuropa". Die Stadträtin ist überzeugt: "Dieses praktische, am Produkt orientierte Lernen ermöglicht den schon älteren Schülern neben dem Spracherwerb das Erlernen vieler Fähigkeiten, die im späteren Berufsleben von Bedeutung sind." Nach der Ernte der aromatischen Bio-Knoblauchknollen Anfang August vermarkten und verkaufen die Schüler nun ihr Produkt selbst auf dem Wochenmarkt am Rotraut-Richter-Platz (U-Bahnhof Wutzkyallee) jeden Mittwoch im September von 8 bis 13 Uhr. Eine Fortsetzung des Projekts mit der August-Heyn-Gartenarbeitsschule ist bereits geplant, in der kommenden Saison sollen Bohnen angebaut werden.
Autor:Sylvia Baumeister aus Neukölln |
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