Handarbeit bringt neue Farbe in die Gropiusstadt

Amy Klement, Frauke Wegener und Ilona Dennstedt haben noch viel Arbeit vor sich, bis der Brunnen mit Strickdecken gefüllt ist. | Foto: Baumeister
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Gropiusstadt. Am ersten September-Wochenende wird der Lipschitzplatz von Anwohnerinnen mit bunten Stricksachen verschönert: im Rahmen der diesjährigen Initiative "Gropiusstadt bewegt sich". Weitere Mitstricker und Wollreste sind höchst willkommen.

Im zehn Meter breiten, tellerförmigen Brunnen gegenüber dem Lipschitzplatz fließt schon seit Jahren kein Tropfen Wasser mehr, das Becken ist öde und leer. Das soll sich am ersten Septemberwochenende ändern. Dann nämlich werden zahlreiche Strickdeckchen in verschiedenen Blau- und Grüntönen darin "schwimmen" und den Brunnen wenigstens symbolisch mit Wasser füllen.

In buntem Strick präsentieren sich dann auch die sonst unscheinbar mausgrauen Poller und Fahrradständer rund um den Lipschitzplatz. Zudem schlängeln sich farbenprächtige Strickreptilien durch die Grünanlagen.

Das Festwochenende vom 5. bis 7. September bildet den Höhepunkt der ganzjährigen Initiative "Gropiusstadt bewegt sich", die von Wohnungsbaugesellschaften, dem Bezirk, dem Quartiersmanagement, dem Bildungsverbund und dem Netzwerk Gropiusstadt initiiert wurde.

"Mit unseren selbst gestrickten und gehäkelten Stücken wollen wir einerseits Farbe in die Gropiusstadt bringen, andererseits auch Bewegung und Begegnung. Wir bewegen unsere Finger und knüpfen gleichzeitig neue, nachbarschaftliche Kontakte in der Gruppe", erzählt die Performance- und Konzeptkünstlerin Amy Klement, die das Strickprojekt in Zusammenarbeit mit dem Quartiersmanagement (QM) Gropiusstadt und dem Familienzentrum Manna leitet. Die Gruppe trifft sich schon seit einigen Wochen am Familienzentrum in der Lipschitzallee 72 und bei schönem Wetter auch auf der Wiese links neben dem Gemeinschaftshaus am Bat-Yam-Platz 1. Die nächsten beiden Treffen finden am 23. und 31. Juli jeweils um 16.30 Uhr sowie während der Freiluft-Veranstaltungen "Blauer Mittwoch" ab 6. August, jeweils um 18 Uhr statt.

Birgit Jessen kommt seit Beginn der Aktion zu jedem Treffen und hat inzwischen schon etliche bunte Langmützen für die Poller fabriziert. "Ich spreche regelmäßig meine Nachbarn auf Wollreste an und bekomme immer mal wieder eine Tüte in die Hand gedrückt", erzählt die 69-jährige Rentnerin. Dennoch ist immer noch viel Arbeit notwendig, um das Projekt im September erfolgreich zum Abschluss zu bringen.

Für den Brunnen sind bisher etwa 15 Kilogramm "Wassermasse" zusammen gekommen, mindestens die doppelte Menge wird benötigt, um das Becken vollständig zu füllen. Nach der Aktion im September wird die Strickgruppe nochmals tätig, um aus den Einzelteilen größere Wolldecken zu fertigen, die dann als Spenden an gemeinnützige Einrichtungen gehen.

Frauke Wegener, ehrenamtliche Mitarbeiterin des Familienzentrums Manna, hofft bis dahin auf weitere Unterstützung: "Wir brauchen unbedingt noch Wollreste und freuen uns auch über neue Mitstreiter."

Weitere Informationen zum Projekt gibt es unter 60 25 75 33
Sylvia Baumeister / SB
Autor:

Sylvia Baumeister aus Neukölln

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