Teststellen im Süden Mangelware
Linke-Politiker fordert bessere Versorgung der Gropiusstadt
Kürzlich ist das Corona-Testzentrum im Gemeinschaftshaus Gropiusstadt am Bat-Yam-Platz geschlossen worden. Tony Pohl, linker Kandidat für die Wahl zum Abgeordnetenhaus, fordert nun neue Anlaufstellen im Süden des Bezirks.
Damit steht er nicht allein. Auch Bürgermeister Martin Hikel (SPD), Gesundheitsstadtrat Falko Liecke (CDU) und andere hätten sich bei der Senatsverwaltung für mehr Testzentren starkgemacht, teilt Rathaussprecher Christian Berg mit. Die Einrichtung im Gemeinschaftshaus sei vom Senat beauftragt und von einem externen Anbieter betrieben worden. Die Entscheidung, sie wieder zu schließen, habe ebenfalls die Senatsgesundheitsverwaltung getroffen. Als Grund wurde angegeben, dass dort nur wenige hundert Tests gemacht werden konnten, während am neuen Standort an der Leinestraße im Norden Neuköllns mehr als 1000 möglich seien.
„Dieses Argument ist für mich nicht nachvollziehbar. Was wir brauchen, sind fußläufig erreichbare Testzentren. Es kann nicht sein, dass wir für einen Test erst in die Innenstadt fahren müssen“, so Tony Pohl. Die 38 000 Gropiusstädter müssten sich mit nur einem Zentrum in den Gropius Passagen begnügen – und das sei ist nicht einmal auf der Senatsseite gelistet, kritisiert er. Wenn private Anbieter eine flächendeckende Versorgung nicht gewährleisten könnten, dann müsse das Bezirksamt einspringen.
Das ist jedoch schwierig. Bei der Impfzentrum-Koordination gebe es weder eine Zusammenarbeit mit den Bezirken, noch würden sie in Entscheidungen eingebunden, sagt Christian Berg. Immerhin seien seit Ende März in dem großen, privaten Zentrum in den Gropius-Passagen auch die kostenlosen Bürgertests möglich (coronatestcenterberlin.de). Einen Überblick über die Berliner Anlaufstellen gibt es unter test-to-go.berlin.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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