"Es schlummert so viel Potenzial"
Mathias Krebs bringt Bewegung in die Gropiusstadt und unterstützt Ideen und Aktionen

Mathias Krebs setzt sich seit Jahren für Aktionen und Angebote in der Gropiusstadt ein. | Foto:  Schilp
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„Lebendige Gropiusstadt“ heißt das Projekt, das Mathias Krebs seit rund elf Monaten leitet. Inzwischen ist bereits viel geschehen. Rund 20 Veranstaltungen finden regelmäßig an unterschiedlichen Orten in der Großsiedlung statt. Aber Krebs wünscht sich, dass es noch viel mehr werden.

Selbst Gropiusstädter, schiebt er seit etlichen Jahren Aktionen an, um die Menschen zusammenzubringen. Er hat im Jahre 2016 die „Initiative Jungfernmühle“ gegründet – mit dem Ziel, den Platz vor der Mühle zu verschönern. Er leitete das Projekt „Nachbarschaftslotsen“, um die Bewohner mit den vielen sozialen Anlaufstellen in den Kiezen vertraut zu machen. Nun also ist er die treibende Kraft bei „Lebendige Gropiusstadt“, als dessen Trägerin die gemeinnützige Gesellschaft Kubus fungiert.

„In den Menschen schlummert so viel Potenzial. Der eine kann Modelle bauen, die andere Figuren bemalen oder stricken. Mein Hauptwunsch ist, dass sie sich alle einbringen“, sagt Krebs. Wer etwas vorhat, Gruppen oder Treffen organisieren möchte, könne sich jederzeit bei ihm melden. „Wir finden Räume, das ist in der gut vernetzten Gropiusstadt überhaupt kein Problem. Wir machen Flyer und stellen sogar vielleicht ein paar Kekse hin.“

Was es bereits alles gibt, ist auf www.lebendige-gropiusstadt.de zu sehen. So wird beispielsweise einmal im Monat zum Frühstück und zum Stammtisch im Gemeinschaftshaus geladen. Im AWO-Mühlentreff heißt es „Kreative Handarbeiten mit Christine“ und „Malen kann jeder mit Brigitte“, oder ein Spielabend steht auf dem Programm. Qigong läuft im Waschhauscafé und ein Bastelnachmittag in der Martin-Luther-King-Gemeinde. Und dann ist da noch Harald, der einmal im Monat samt Bollerwagen und Mitstreitern loszieht, um im Kiez sauberzumachen.

Schon seit mehreren Jahren gibt es an der Jungfernmühle ein gut besuchtes Repaircafé, gegründet von der dortigen Initiative. Dort helfen Fachleute ehrenamtlich dabei, Toaster, Staubsauger, Fernbedienungen, Nähmaschinen und andere Haushaltsgegenstände, aber auch Fahrräder wieder fit zu machen. Der nächste Termin ist am Sonntag, 15. Oktober, von 14 bis 18 Uhr. Das Repaircafé soll übrigens zu einer festen Einrichtung werden. „Wir planen, es ab 11. November jeden zweiten Sonnabend in der Martin-Luther-King-Gemeinde durchzuführen“, so Krebs.

Im Aufbau ist auch Food-Sharing, also das Teilen von Lebensmitteln. Einen Kühlschrank gibt es bereits im Waschhauscafé, zwei weitere sollen folgen. Dort können sich Menschen etwas zum Essen abholen, aber auch abliefern. Ein weiterer Plan ist Urban Gardening am Gemeinschaftshaus. Eine rund 500 Quadratmeter große Fläche für essbare Sträucher, Hochbeete und vieles mehr hat Krebs bereits ins Auge gefasst. Nun gilt es, mit dem Bezirksamt darüber zu sprechen.

Was dagegen feststeht, ist der nächste Termin für ein Lagerfeuer auf dem Abenteuerspielplatz Wildhüterweg 1. Es wird am Dienstag, 17. Oktober, um 18 Uhr entzündet. „Stockbrot grillen und ins Feuer starren, das macht etwas mit den Menschen. Erst kamen hauptsächlich Ältere, jetzt auch Jüngere. Eine Frau hat erzählt, dass sie vor 15 Jahren zum letzten Mal am offenen Feuer gesessen hat“, erzählt Krebs.

Ein weiteres Projekt, das beim jüngsten Stammtisch zur Sprache kam: Der Lipschitzplatz soll weihnachtlicher werden. „Wir versuchen, die Gewerbetreibenden einzubeziehen. Vielleicht basteln Kitakinder Weihnachtsschmuck oder es gibt ein Adventssingen. Auf jeden Fall aber soll ein Baum her“, so Krebs. Auch in dieser Angelegenheit hält er es mit der Devise: Alles langsam wachsen lassen, darauf hören, was die Nachbarn wollen, ihnen nichts Fertiges vorsetzen. Denn nur dann kümmern sie sich gerne um das Geschaffene und nur so kann etwas Stabiles entstehen. "Schließlich soll nicht alles an mir oder irgendwelchen Projektmitteln hängen, sondern auch ohne mich weiterlaufen können", sagt Krebs.

Mathias Krebs ist zu erreichen unter Tel. 0172 389 52 54 oder über den E-Mail-Kontakt info@lebendige-gropiusstadt.de.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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