Eine Tram für die Gropiusstadt?
Grundlagenermittlung soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein
Durch Neuköllns Straßen sollen wieder Straßenbahnen rollen. Nicht nur die Verlängerung der M10 von Warschauer Straße bis Hermannplatz ist in Planung, seit Anfang dieses Jahres läuft auch die „Grundlagenermittlung“ für eine Verbindung zwischen Johannisthal und Gropiusstadt.
Im Berliner Nahverkehrsplan 2019-2023 ist eine viereinhalb Kilometer lange Neubaustrecke zwischen der heutigen Endhaltestelle Haeckelstraße (Johannisthal) und dem U-Bahnhof Johannisthaler Chaussee vorgesehen. Grob geschätzte Kosten: 50 Millionen Euro. Geprüft werde aber auch eine Variante, die bis zum U-Bahnhof Zwickauer Damm führt, heißt es bei der Senatsverwaltung für Mobilität.
Ziel sei es in jedem Fall, eine leistungsfähige Direktverbindung zwischen dem S-Bahnhof Schöneweide und der Gropiusstadt zu schaffen und die viel genutzte Buslinie M11 und X11 zu entlasten. Besondere Bedeutung habe dabei die Anbindung des Einkaufszentrums Gropius-Passagen, das nach Verwirklichung des Projekts auch von Kunden aus dem östlichen Nachbarbezirk gut erreicht werden könnte. Langfristig möchte die Senatsverwaltung dann die neue Ost-West-Trasse weiterbauen – und zwar in Richtung Buckow, Mariendorf, Marienfelde und Steglitz. Das ist allerdings noch Zukunftsmusik.
Der vorläufige Zeitplan für die Straßenbahnverlängerung in die Gropiusstadt steht dagegen. Bis Ende des Jahres soll die Grundlagenuntersuchung – inklusive Trassenvergleich und Wirtschaftlichkeitsbetrachtung – abgeschlossen sein. Das Ergebnis wird dann dem Senat zur Beschlussfassung vorgelegt. Gibt er grünes Licht, folgen weitere Planungsschritte und der endgültige Trassenverlauf wird festgelegt. Sollte alles glatt laufen, könnte die Tram im Jahre 2029 in Betrieb gehen.
Der Neuköllner Verkehrsstadtrat Jochen Biedermann (Grüne) ist optimistisch, dass das Projekt verwirklicht wird. Wahrscheinlich gebe es im Spätsommer oder Herbst auch eine öffentliche Veranstaltung zum Thema, sagt er. Der genaue Termin sei ihm allerdings noch nicht bekannt.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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