Verkehrsbetriebe müssen sparen
Taktverstärkung bei Bus und U-Bahn wird es in naher Zukunft nicht geben

Wer die Busse M11 und X11 oder die U-Bahn-Linie U7 im südlichen Neukölln benutzt, wird diese Erfahrung mit Sicherheit bereits gemacht haben: Die Busse, die vor allem die Gropiusstadt anbinden, sind zu bestimmten Zeiten bis auf den letzten Platz belegt. Voll ist es dann auch in der U-Bahn.

Die zur Entlastung ins Auge gefasste Verlängerung der Straßenbahn von Johannisthal in die Gropiusstadt wurde inzwischen aus Spargründen wieder ad acta gelegt, was auf geteilte Meinungen im Bezirk stieß. Diese reichten von Erleichterung etwa beim Abgeordneten Marcel Hopp (SPD), der sich über den Erhalt der Bäume entlang der sechs Kilometer langen Strecke freut, bis hin zu Enttäuschung bei Verkehrsstadtrat Jochen Biedermann (Grüne), der in der Tram eine „attraktive Alternative zum Auto“ gesehen hatte.

Vor diesem Hintergrund wollte nun der Abgeordnete Ferat Koçak (Die Linke) in einer im Dezember gestellten schriftlichen Anfrage vom Senat wissen: „Wie plant der Senat, die ‚stark belastete‘ Buslinie M11 bei der gleichzeitigen Streichung der Straßenbahnneubaustrecke Johannisthal – Gropiusstadt zu entlasten, und wie plant der Senat, ohne den genannten Neubau ‚die Ortsteile Gropiusstadt, Rudow und Johannisthal entsprechend der zu erwartenden Fahrgastzahlen zu erschließen‘?“

Staatssekretär Falko Liecke (CDU) von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie beantwortete die Anfrage. So wies er darauf hin, dass die Taktangebote der U-Bahn-Linie U7 und der Buslinien M11 und X11 „bei Verfügbarkeit der entsprechenden Ressourcen – insbesondere Fahrpersonal sowie Finanzmittel zur Bestellung der Verkehrsleistungen – verstärkt werden müssten. Dies wird angesichts der Situation der BVG und der unternehmensseitig eingeleiteten Konsolidierungsphase, die einen Leistungsaufwuchs in den kommenden Jahren ausschließen wird, allerdings nicht möglich sein. Die Grundlagenuntersuchung für die Straßenbahn hat insofern aufgezeigt, dass zur Bewältigung der Verkehrsströme die Straßenbahn perspektivisch das volkswirtschaftlich geeignetere Verkehrsmittel wäre.“ Mit anderen Worten: Häufigere Fahrten von U-Bahnen und Bussen wird es im Neuköllner Süden in absehbarer Zeit nicht geben, es bleibt also weiterhin eng in den öffentlichen Verkehrsmitteln zu bestimmten Zeiten, insbesondere im Berufsverkehr.

Autor:

Uwe Lemm aus Mahlsdorf

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