Ist das Warenhaus noch zu retten?
Karstadt in den Gropius Passagen steht auf der Schließungsliste

Sechs von elf Galeria-Karstadt-Häusern in Berlin sollen schließen, auch die Filiale in den Gropius Passagen an der Johannisthaler Chaussee. Die Bezirksverordneten haben nun an die Geschäftsführungen von Kaufhaus und Passagen appelliert, Verhandlungen aufzunehmen, um den Standort und die rund 40 Arbeitsplätze zu retten.

Bürgermeister Hikel (SPD) sagte, er wolle sich schnell mit der Karstadt-Leitung und dem Betriebsrat treffen. „Die angekündigte Schließung ist eine schlechte Nachricht nicht nur für die Beschäftigten, sondern für den ganzen Süden des Bezirks. Die Gropius Passagen ohne Kaufhaus, das wäre schwer vorstellbar."

Die Grünen zeigten sich „entsetzt“ über die Konzernpolitik. Fraktionsvorsitzende Ursula Künning: „Es ist erst ein paar Wochen her, da wurden die Angestellten im Einzelhandel gefeiert. Diese Menschen sollen jetzt, wenn sich die Situation langsam normalisiert, in die Arbeitslosigkeit entlassen werden?“ Der Co-Fraktionsvorsitzende Bernd Szczepanski ergänzt: „Nicht alle Bürger wollen oder können über das Internet einkaufen, und ein Kaufhaus erfüllt neben der Versorgung mit Waren auch eine wichtige soziale Funktion.“

Gespräche mit Vermietern und Konzern

Neben dem Gropiusstädter Haus sollen die Filialen in der Wilmersdorfer Straße, am Tempelhofer Damm, in der Müllerstraße (Wedding) sowie im Ring- und Linden-Center (beides Lichtenberg) dichtmachen. Wirtschaftsenatorin Ramona Pop (Grüne) und der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) haben inzwischen zugesichert, Gespräche mit den Vermietern und dem Warenhaus-Konzern zu führen.

Eine Möglichkeit wäre, dass die Immobilien-Eigentümer die Miete senkten. Alexander Ullrich, Centermanager der Gropius Passagen, will sich dazu nicht äußern. „Wir stehen im ständigen, konstruktiven Austausch mit all unseren Vertragspartnern und somit auch selbstverständlich mit Galeria-Karstadt“, sagt er lediglich.

Hermannplatz ist nicht betroffen

Das Warenhaus am Hermannplatz ist von den Schließungsplänen nicht betroffen. Hier ist auch die Miethöhe kein Thema, weil die Immobilie der Signa-Gruppe, Eigentümerin von Galeria-Karstadt, selbst gehört. Das dauerhafte Fortbestehen koppelt Signa jedoch an die Erlaubnis, das Gebäude von Grund auf umbauen zu dürfen (die Berliner Woche berichtete). Darüber ist jedoch noch keine Entscheidung gefallen.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

29 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 537× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 822× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 802× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.183× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.