Enteignung von „Riviera“ und „Gesellschaftshaus“ empfohlen

Das "Gesellschaftshaus Grünau" hat schon bessere Tage gesehen. | Foto: Ralf Drescher
2Bilder
  • Das "Gesellschaftshaus Grünau" hat schon bessere Tage gesehen.
  • Foto: Ralf Drescher
  • hochgeladen von Ralf Drescher

Grünau. Rund zehn Jahre dauert schon das Trauerspiel um die denkmalgeschützten Gaststätten „Riviera“ und „Gesellschaftshaus“. Der Landesdenkmalrat empfiehlt nun drastische Maßnahmen.

In seiner letzten Sitzung hat sich das ehrenamtlich im Auftrag des Landesdenkmalamts tätige Gremium mit den beiden Gebäuden befasst. „Wir empfehlen, die verschiedenen Wege, die zur Rettung des Objekts beitragen können, weiterzuverfolgen und dabei die einzelnen Schritte verfahrensrechtlich korrekt einzuleiten. Dies betrifft weitere Sicherungsanordnungen, beispielsweise für die Dächer, planungs- und städtebaurechtliche Vorkehrungen bis hin zu Abklärungen für eine Enteignung“, teilt der Landesdenkmalrat schriftlich mit.

Diese Einschätzung kommt bei den Grünauern gut an. Anwohner und der SPD-Abgeordnete Robert Schaddach, der selbst im Ortsteil wohnt, fordern seit Jahren die Enteignung. Die türkische Eigentümerin, die durch ihren in Potsdam lebenden Bruder vertreten wird, hat sich bisher als unwillig und ohne jedes Verständnis für die Belange des Denkmalschutzes erwiesen. Wenn die Denkmalschützer des Bezirks das Grundstück betreten wollen, brauchen sie jedes Mal eine gerichtliche Anordnung. Auflagen des Bezirks, die maroden Bauten vor weiterem Verfall zu sichern, wurde mit juristischen Spitzfindigkeiten begegnet.

„Es wird Zeit, dass sich da was tut. Wir sind froh, dass der Landesdenkmalrat Position ergreift und wollen den Bezirk bei der Rettung der ehemaligen Gaststätten unterstützen“, sagt Stefan Förster, Vorsitzender des Bezirksdenkmalrats.

Vermutlich wird es noch ein langer Weg, bis „Riviera“ und „Gesellschaftshaus“ in die Hände eines solventen und im Sinne des Erhalts agierenden Investors gelangen. Vorsichtshalber hat der Landesdenkmalrat dem Bezirksamt noch empfohlen, einen baurechtlich-juristischen Beistand für das Verfahren heranzuziehen. RD

Das "Gesellschaftshaus Grünau" hat schon bessere Tage gesehen. | Foto: Ralf Drescher
Blick in den Saal vom Gasthaus "Riviera" um 1930. | Foto: Repro: Drescher
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 703× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 1.461× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 3.511× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.