Volles Programm zum Jubiläum
Umzug, Klassik unter freiem Himmel und Feuerwerk zum 275-jährigen Bestehen Grünaus
Der Förderverein der Friedenskirche Grünau veranstaltet zum 275-jährigen Jubiläum Grünaus vom 21. bis 23. Juni kulturelle Festtage. Eröffnet werden sie bereits am Donnerstag, 20. Juni, um 20 Uhr in der Friedenskirche am Don-Ugoletti-Platz mit Gästen aus Kultur, Politik und Wirtschaft. Anwohner sind herzlich willkommen.
In der Friedenskirche werden an diesem Abend erstmals die von dem Künstler Rüdiger Roehl gestalteten „Grünau Medaillen“ an Menschen verliehen, die sich ehrenamtlich um den Ortsteil verdient gemacht haben. Auf der Empore der Kirche wird in diesem Zusammenhang eine Ausstellung über Walther Rathenau eröffnet, den Industriellen, Schriftsteller und Politiker der Weimarer Republik, der vor 102 Jahren von Rechtsradikalen ermordet wurde. Sein Grab befindet sich in Köpenick.
An der Friedenskirche beginnt auch am Freitag, 21. Juni um 15 Uhr das internationale Fest der Musik, die Fête de la Musique. Die Musiker und Bands ziehen dann weiter zur Bühne am Anleger und zur Regattatribüne. Bürger, Vereine und Institutionen werden am Sonnabend, 22. Juni, ab 14 Uhr in historischen Kostümen einen Einblick in die Vergangenheit geben. Angeführt wird der Festumzug von der „historischen Ruderin“, der Abiturientin Johanna Roggow aus Grünau. Start ist in der Regattastraße 12. Von dort geht es bis zur Regattatribüne. Begleitet wird die Ruderin vom Hauptmann von Köpenick mit seiner Garde, gefolgt von Musik- und Wassersportvereinen, Handwerksbetrieben, Freiwilliger Feuerwehr, Institutionen und Gewerbetreibenden. So soll das Leben in Grünau in der Vergangenheit und der Gegenwart sichtbar gemacht werden. „Und wer noch eine lange Unterhose aus Omas Kleiderschrank hat, kann sie gerne überstreifen und so mitfeiern“, sagt Heiko Stang vom Förderverein Grünauer Friedenskirche und offizieller Hauptmann von Köpenick.
Ein Klassik-Open-Air-Konzert vor der Regattatribüne in Grünau mit dem Deutschen Filmorchester Babelsberg findet am Sonnabend, 22. Juni, ab 20 Uhr statt. Zu hören sind bekannte Filmmusiken der vergangenen 100 Jahre, mit internationalen Solisten und der Sängerin Katharine Mehrling von der Komischen Oper als Stargast. Zum Abschluss wird ein großes Feuerwerk zur Feuerwerksmusik von Georg Friedrich Händel, der Orchestersuite in D-Dur, zu erleben sein. Sie wurde im Jahr der Grünauer Ortsgründung 1749 in London uraufgeführt.
Als Vernetzung und Angebot zur Teilhabe bietet der Förderverein zwischen der Altstadt Köpenick (Anleger Luisenhain) und dem historischen Anleger am Bürgerpark Grünau (Café Liebig/Riviera) einen historischen Schiffs-Shuttle an – und zwar kostenfrei. Er fährt am 22. und 23. Juni ab 11.30 Uhr bis zum Abend stündlich nach Grünau und wieder zurück.
Das regionale Tauffest am Sonntag, 23. Juni, feiert die Evangelische Kirchengemeinde Bohnsdorf-Grünau mit den Nachbargemeinden Adlershof und Altglienicke im Strandbad Grünau. Die jeweiligen Pfarrerinnen und Pfarrer werden dann mit ihren Talaren ins Wasser der Dahme steigen und die Taufwilligen in die Kirche aufnehmen.
Am 23. Juni ab 16.30 Uhr werden gegenüber vom Café Liebig, an der Anlegestelle, Stolpersteine für die ehemaligen Besitzer des Grundstücks verlegt, die Familie des Berliner Oberbaurates Georg Königsberger (1873–1932). Seine Witwe Käthe und die vier Kinder mussten aufgrund der nationalsozialistischen Verfolgungen emigrieren. Von den Nationalsozialisten enteignet, wurde die Villa Königsberger während des Krieges zerstört. Neben den Stolpersteinen wird auch eine Stele zur Geschichte des Grundstücks aufgestellt. „Schön wäre es, wenn sich für die bisher namenlose Fläche der Begriff ,Käthe-Königsberger-Park‘ einbürgern würde“, sagt Heiko Stang.
Alle Veranstaltungen sind kostenlos. Ein Tipp: Da die Sitze der Regattatribüne bis zum Jubiläum nicht fertig saniert sind, ist es ratsam, Kissen und Decken mitzubringen.
Das komplette Programm zum Jubiläumsfest steht unter gruenau275.de.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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