Darstellerin für Jubiläumfest gefunden
Johanna Roggow greift zum Ruder
Sie ist 18 Jahre alt, macht gerade Abitur und schauspielert gern: Johanna Roggow spielt bei der Jubiläumsveranstaltung „275 Jahre Grünau“ die Rolle der historischen Ruderin.
Den ersten Auftritt hat sie beim Festumzug zum Köpenicker Sommer am 15. Juni in der Altstadt an der Seite des offiziellen Hauptmanns von Köpenick Heiko Stang. Auch bei den weiteren Veranstaltungen wird sie den Ortsteil Grünau repräsentieren.
Der Förderverein Grünauer Friedenskirche hatte als Organisator des Festes im März einen Aufruf zur Suche der historischen Ruderin gestartet. Beworben hatten sich 17 Frauen. Vier von ihnen im Alter zwischen 18 und 42 Jahren schafften es in die Endrunde und kamen zum Casting in die Kirche. „Es war eine großartige Präsentation von allen vier Darstellerinnen, die mit viel Leidenschaft und Charme um die Rolle der Ruderin gekämpft haben“, sagt Heiko Stang, der als Regisseur das Casting leitete. Am Ende habe Johannas Ausstrahlung, ihre Bühnenpräsenz und die Authentizität ihrer Darstellung die Jury überzeugt.
Johanna Roggow erzählt, sie habe über eine Anzeige in der Zeitung von der Suche nach der Ruderin erfahren und sich prompt beworben. Sie lebt seit ihrer Kindheit in Grünau und fühlt sich mit dem Ortsteil eng verbunden. Sie besucht das Alexander-von-Humboldt-Gymnasium und arbeitet in ihrer Freizeit als Service-Kraft beim 1. FC Union Berlin.
Die Schauspielerei ist ihre Leidenschaft. Durch Schulaufführungen hat sie Bühnenerfahrung sammeln können und zudem mehrere Veranstaltungen wie die Abiturzeugnisvergabe 2023 und das Weihnachtskonzert 2022 am Gymnasium moderiert.
Zu Johannas Auftritten im originalgetreuen Ruderin-Kostüm gehört neben den Umzügen auch die Überreichung der Medaillen bei der Jubiläumsregatta am 23. Juni.
Die erste Bezeichnung für den heutigen Ortsteil Grünau stammt übrigens von vier Pfälzer Familien. Zwischen 1747 und 1753 wurden auf Weisung von Friedrich II. Kolonistendörfer mit den späteren Namen Müggelheim, Friedrichshagen und Grünau gegründet. Die Pfälzer gaben ihrem Gebiet 1749 den Namen „Auff der Grünen Aue“. Ihre Absicht, hier die mitgebrachten Weinstöcke anzubauen, scheiterte allerdings an den kargen Böden und den fehlenden Sonnenstunden. Die Kolonisten verlegten sich daher auf die Baumwollspinnerei und gründeten eine kleine Seidenraupenzucht.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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